wahrer Horizont - true horizon - Die durch den Erdmittelpunkt verlaufende Ebene senkrecht
zum Lot des Beobachters als größter Kreis an der Himmelskugel. Der wahre Horizont
ist in der astronomischen Navigation die Bezugsebene für die Höhenmessung eines
Gestirns und vom scheinbaren Horizont und der Kimm (als sichtbarem Horizont) zu
unterscheiden. Man spricht auch vom wahrem Horizont beim Messen der
Wellenhöhe, bei dem es oft zu erheblichen Schätzfehlern kommt, weil man dasDeck
desBootes als Horizont annimmt(sehr ungenau).
wahrer Kurs - course made good / true track - Der Kurs über Grund, den ein Boot tatsächlich
als Winkel vom rechtweisend Nord in Bezug auf die Eroberfläche zurücklegt. Der
wahre Kurs ist ein um Abdrift, Stromversetzung und ander Einflüsse berichtigter
rechtweisender Kurs.
wahrer Wind - atmospheric wind / true wind - Die auf einen erdverbundenen
Beobachtungsort am Liegeplatz, vor Anker, auf einer Pier o.ä. bezogene
Windrichtung und Windstärke, im Gegensatz zum Bezugssystem des fahrenden
Bootes, auf dem der wahre Wind in Richtung und Stärke nur aus dem relativen
Bordwind und der Fahrt bzw. dem Fahrtwind berechnet werden kann.
Warngebiet - declared area - Innerhalb und außerhalb der Hoheitsgewässer liegende,
durch Tonnen oder nur ihre geographische Länge und Breite gekennzeichnete
Wasserflächen, die ständig oder für bestimmte Zeiten für die Schiffahrt gefährtdet
und daher zu meiden sind.
Warnsignal - alarm signal - Wenn Fahrzeuge einen gefährlichen Kurs steuern oder ihnen
Gefahr droht, warnt man sie mit den Flaggensignalen 'U' oder 'NF'. Als Licht-
oder Schallsignal dient der Buchstabe 'U' des Morsealphabetes (dit dit dah =
kurz kurz lang).
Wasserhose - water spout - Ein der Windhose vergleichbarer, lokal begrenzter Wirbelsturm
oder eine Trombe mit einem vertikalen Luftwirbel, dessen Trichter aus einer Wolke
bis zur Wasseroberfläche nach unten wächst, im Trichterkern die Wasseroberfläche
nach unten drückt und am Rande Wasser zieht.
Wasserlinie - waterline - Die Linie, in der der Wasserspiegel den Rumpf berührt.
Wegerecht - right of way - Das Prinzip, nach dem die Ausweichpflicht auf dem Wasser
geregelt ist, und die entsprechenden Einzelbestimmungen der Ausweichregeln.
Für Segelboote untereinander und während einer Regatta gilt das Wegerecht der
Internationalen Wettsegelbestimmungen(IWB), bei jeder anderen Gelegenheit
gelten die entsprechenden Artikel der Seestraßenordnung(SeeStrO) und die
ergänzenden Bestimmungen der Seeschiffahrtstraßenordnung(SeeSchStrO) sowie
anderer, auf Binnenwasserstraßen oder Einzelreviere beschränkte Verordnungen.
Welle (technisch) - shaft - Sich drehender, zylindrischer Maschinenteil. An Bord ist mit
Welle hauptsächlich die Propellerwelle gemeint, deren Druchbrechung durch den
Bootsrumpf durch die Stopfbuchse gesichert ist und kontrolliert werden muß.
Welle (elektronisch) - hertzian wave - Durch eine geeignete Erregung mit Hilfe von
Antennen hervorgerufene, zeitlich und räumlich begrenzte periodische Änderung
der elektrischen und der magnetischen Feldstärke in einem Raum.
Welle (Woge) - wave - Eine Wasserschwingung, die als Windsee oder Windwelle
bezeichnet wird, wenn sie vom Wind hervorgerufen wird, als Dünung, wenn die
Wasserschwingung auch noch nach Aufhören der Windeinwirkung fortbesteht,
und als Flutwelle oder Tsunami, wenn sie durch Seebeben o.ä. verursacht ist.
Zur Beschreibung einer Welle dienen die Wellenlänge, Wellenhöhe, Wellenperiode
und Wellengeschwindigkeit.
Wenden - tacking/to tack/to go about - Mit einer Kursänderung verbundenes Segelmanöver,
bei dem das Boot mit dem Bug durch den Wind geht und von einem Bug auf den
anderen dreht.
wenden statt halsen - tacking round - Das Umgehen des Halsens beim Wechseln der
Windseite auf einem Raumschotskurs durch Überstaggehen unter gleichzeitigem
Inkaufnehmen von Fahrt- und Distanzverlust aus Gründen der Seemannschaft.
Dieses Manöver wurde von Segelschiffen mit Gaffeltakelung, die oft mit
Gaffeltoppsegel ausgerüstet waren, bei einer Kuränderung mit achterlichem Wind
bevorzugt.
Wendigkeit - handiness - Die Fähigkeit eines Bootes, seine Fahrtrichtung nach Wunsch
oder Notwendigkeit schnell zu ändern. Das Mittel zum Erreichen dieser Drehfähigkeit eines Bootes ist das Ruder, doch ist die Ruderwirkung weitgehend durch
seine Lage am Bootsrumpf sowie durch die Lateralfläche bedingt. Je schmaler und
tiefer der Lateralplan ist und je näher am Heck des Ruders liegt, desto besser ist die
Drehfähigkeit.
Werft - yard - Der Begriff wurde ursprünglich nur für einen wassernahen Platz benutzt,
wo Schiffe und Boote gebaut und über eine Slipanlage oder mit einem Stapellauf
zu Waser gebracht wurden.
Westwindgürtel - brave westerlies - Der zwischen Passatring und Polarring liegende Teil
des planetarischen Windsystems, in dem die augenfälligsten Wetteränderungen
stattfinden. Besonders ausgeprägt ist der Westwindgürtel auf der Südhalbkugel,
wo der Westwind ohne Behinderung durch Landmassen rings um die Erde
ganzjährig wehen kann.
Wettfahrt - race - Ein einzelnes Rennen, das meistens Teil einer aus mehreren Wettfahrten
bestehenden Regatta ist. Die Wettfahrt beginnt nicht erst mit dem Statrsignal,
sondern bereits mit dem Vorbereitungssignal und endet mit dem Zieldurchgang,
durch Aufgabe oder Abbruch der Wettfahrt. Während einer Wettfahrt unterliegt
jedes teilnehmende Boot den internationalen Wettsegelbestimmungen, die das
Wegerecht für jede Situation einer Wettfahrt regeln.
Winde (Winsch) - winch - Ursprünglich ein breites, waagerechtes Rundholz zum
Aufwickeln von Leinen, das durch seitlich eingesetzte senkrechte Handspakten
gedreht wurde.
Wurfleine - heaving line - Dünne Leine, die beim Anlegen oder einem anderen
Manöver zum Überbrücken größerer Entfernungen und zur Übergabe von
Festmachern, Schlepptrossen o.ä. dient. Dabei ist ein Tampen mit einem
Wurfleinenknoten oder einem kleinen Sandbeutel beschwert und der andere
Tampen an der Leine belegt, die übergeben werden soll. In der Wurfhand werden
mehrere kleine Buchten, in der zweiten Hand mehrere größere klar zum Laufen
aufgeschossen. Dann werden Wurfbeutel und kleine Buchten mit weitem Schwung
geschleudert und die großen Buchten mit der anderen Hand gleichzeitig hinterher
geworfen, so daß die Wurfleine in der Luft auf ihre voll Länge ausrauschen und
den Empfänger erreichen kann.
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