RelationShip

Horizonte Januar 1998: Seite: 1 / 4

RelationShip - ein unbemannter Trimaran nimmt Kurs um die Welt

Von Rolf M.Katzsch und Reiner Schmidt, Fachhochschule Furtwangen (Schwarzwald)

Die Fachhochschule Furtwangen (Schwarzwald) baut einen über 11 m langen und 9 m breiten Trimaran, der unbemannt, real und virtuell, die Welt umrunden soll, gesteuert von zwei Leitstellen in Furtwangen. Der Bau des Hauptrumpfes und der beiden Auslegerrümpfe samt der Querträger wurde Anfang Januar 1998 in einer ehemaligen, von der Fachhochschule angemieteten Fertigungshalle abgeschlossen. Per Lasthubschrauber erfolgte am 07.01.1998 der Transport von den Schwarzwaldhöhen zum Stapellauf in Breisach am Rhein. Schwimmend ging es rheinabwärts zur boot Messe ( 17.-25.01.98) nach Düsseldorf. In Wilhelmshaven, dem späteren Gelände der EXPO AM MEER 2000, wird die Elektronik und Sensorik eingebaut, bevor der Testtörn nach Lissabon zur EXPO LISSABON 98 im Frühjahr startet, wo der Trimaran auf dem Tejo unterhalb des deutschen Pavillons seinen vorübergehenden Liegeplatz haben wird. Im Sommer 98 beginnt in Lissabon die unbemannte Weltumsegelung, die auf der EXPO AM MEER 2000 ihren Endpunkt finden wird.

Motivation

Um die Welt zu segeln ist ein Traum - die meisten von uns träumen ihn nur. Mit einem Renntrimaran - das ist ein Boot mit drei Rümpfen - um die Welt zu surfen, wird Realität für jeden - virtuelle Realität via Internet. Ein unbemannter, ferngesteuerter Weltumsegler, auf dem per Internet hunderttausende mitsegeln - eine noch nie verwirklichte Vision. Die Fachhochschule Furtwangen und ihre Partner sehen es als Herausforderung, neue Maßstäbe in internationaler Zusammenarbeit, in internationaler Zusammenarbeit, in integrativen technischen Leistungen und im Erfahrungsaustausch zu setzen.

"The RelationShip" heißt das Projekt des unbemannten, ferngesteuerten Trimarans, das aufgrund der Idee eines hochsee- und segelerfahrenen Kollegen, Prof. Dr. Reiner Schmidt, Dekan des Fachbereichs Informationssysteme von Professoren und Studenten im Februar 1997 aus der Taufe gehoben und im April 1997 durch einstimmigen Senatsbeschluß zum offiziellen Hochschulprojekt wurde. Nach der öffentlichen Präsentation des

___ Projektes gingen spontan die ersten Sponsorenmeldungen, insbesondere aus der Industrie ein, die sich mit Materialien, Hardware und Software in das Projekt einbringen wollen.

Die Idee

Die Fachbereiche der Furtwanger Hochschule für Technik und Wirtschaft, repräsentiert durch ihre Professoren/-innen, ihre Mitarbeiter/-innen und die Studenten/-innen wollten auf einer interdisziplinären Plattform gemeinsam etwas Innovatives, Einmaliges schaffen, High-tech-Produkt und Ereignis zugleich, mit dem sich die ganze Hochschule, die mitwirkenden Partner und die Region identifizieren und ein Wir-Gefühl entwickeln können. Das Produkt sollte real und zugleich Symbol sein - Symbol für Unternehmertum. Einsatzfreude, fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Hochschule und gegen verkrustete Denkweisen zu vieler Bedenkenträger. Die Idee fand auch im Hochschulsenat schnell begeisternde Zustimmung.

Ziele des Projektes

RelationShip ist ein interdisziplinäres Projekt, dessen Ziele auf mehreren Ebenen deutlich werden:

  • Integration unterschiedlicher Disziplinen - Elektronik, Informatik, Mechanik, Fertigungstechnik, Kommunikation, Medien und Recht in einem Projekt der FH Furtwangen.
  • Als besonderes technischer Fokus die Erforschung ganz neuer Wege der automatischen Steuerung und Fernsteuerung autonomer Systeme.
  • Errichten einer Plattform für die Zusammenarbeit vieler internationaler Partner - Einzelpersonen, Hochschulen, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.
  • Gewinnen von Freunden als völkerverbindender Aspekt - und damit die Beachtung in den Medien - macht das Projekt auch zum idealen Werbeträger für Sponsoren. Zwischenstops auf verschiedenen Kontinenten bieten zusätzlich zu Internetauftritten Gelegenheit zu publikumswirksamen Events.

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