RelationShip

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nicht exakt zu sagen. „Wir sehen es als Herausforderung, neue Maßstäbe in internationaler Zusammenarbeit, technischen Leistungen und persönlichem Erfahrungsaustausch zu setzen", beschreibt Projektmanager Prof. Rolf Katzsch ein allgemeines Ziel Reiner Schmid will mit dem Projekt kreatives Denkennitiieren, Ideen für neue Märkte entwickeln und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu neuen Leistungen herausfordern. Er hofft auf Firmen, die meerwassertaugliche Solarzellen entwickeln und testen wollen, spezielle Batterien, Schnittstellen zwischen elektronischer Navigations-, Kommunikations-, Fernsteuerungstechnik sowie Bootshydraulik,  Segel- und Ruderbedienung. Auch die Telekommunikationskonzerne seien eingeladen, mit dem Projekt ihre Kompetenz zu beweisen.

Die Projektgruppe der FH Furtwangen formierte sich im Februar, nachdem Prof. Schmid die Idee im Marketingkreis plaziert hatte. 30 Studenten kauften spontan Anteilsschein zu je 100 DM Startkapital. Der Senat erklärte Relation Ship Anfang April einstimmig zum offiziellen Hochschulprojekt. Alle Fachbereiche beteiligten sich an dem Bau des Schiffes und dessen späterem Segeltörn.

Gleichzeitig gewann Rainer Schmid den amerikanischen Trimaran-Konstrukteur Dick Newick als Partner. Prompt bestellte die nordamerikanische Fachpresse eine laufende Berichterstattung über das Projekt. Schmid sagt: "In den USA diskutiert man an Universitäten bereits über Konkurrenzprojekte." Die Internationale Kooperation geht noch weiter: Die Schiffahrtsschule Stettin plant derzeit die Segelroute auf Seekarten.

Newicks Pläne liegen bereits in Furtwangen vor. Im Mai begann die Werkstatt der Furtwangen und Villingen-Schwenningen. Zwei Videokameras, ein Magnetkompaß und das Fachhochschule in einem ausgeräumten Stockwerk eines Lehr- und Produktionsgebäudes auf dem Campus mit dem Bau. Die drei schlanken Rümpfe des neun Meter breiten Trimarans werden aus Zedernholz und Epoxydharz bestehen. Sponsoren können von der FH-Werkstatt Modelle im Maßstab 1:10 für eigene Ausstellungen und Messeauftritte beziehen.

Im Dezember soll der Trimaran per Hubschrauber aus dem Schwarzwald ausgeflogen werden. Seine Jungfernfahrt erlebt Relation Ship auf dem Rhein. Erste Station ist die Düsseldorfer Boots-Messe im Januar 1998. Anschließend wird die Ausrüstung komplettiert und auf bemannter Fahrt durch den Ärmelkanal getestet - bereits online beobachtet und funkgesteuert von den rund um die Uhr „bemannten" FH-Rechnern in Satellitennavigationssystem GPS liefern die Daten, mit deren Hilfe die Furtwanger Informatiker das Schiff virtuell verfolgen und mit Abweichungen von „nur" 150 Metern zu seinen Zielen steuern.

Zweite Station ist die Expo im Mai ’98 in Lissabon, wo Relation Ship ein Stargast sein wird - so die Hoffnung der Furtwanger. Im Juni ’98 startet der Trimaran vor Lissabon mit 20 Knoten in Richtung Süden zu Atlantikumrundung via Kapstadt, Buenos Aires, New York und Irland - allein und mit hunderttausenden von Internet-Surfern an Bord. Reiner Schmid verspricht: „Sie werden durch die Internet-Übertragung auch mal einem Orkan oder einen Atlantik-Sonnenuntergang live miterleben können."

Bernward N. Damm

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