FURTWANGEN
(ib). Seit gestern ist das Modell des Trimarans
fertig, der im Orginal ab Juni nächsten Jahres
unbemannt und ferngesteuert von der
Fachhochschule Furtwangen (FHF) aus die Welt auf
dem Seewege umrunden (wir haben berichtet) soll.
Ab Montag geht die FHF damit auf Werbetour: An
ihrem Stand auf der "Ineltec" in Basel
stellt sie das ehrgeizige Projekt
"Relation-Ship" vor und wirbt um
Sponsoren. Jeder kann
dank entsprechender computer- und
medientechnischer Ausstattung des
Hochseetrimarans via Internet daran teilnehmen.
Der geistige Vater Prof. Reiner Schmid, selbst
Hobbysegler, nennt das Experiment "Real
Reality - eine noch nie verwirklichte
Vision". Aber wenn sie denn verwirklicht
ist, planmäßig im September 1999, wird sie
weltweit für Schlagzeilen gesorgt haben - und
das in vielen Bereichen.
Drei Computer sind die Crew bei
dem visionären Segeltörn, zwei schwenkbare
Videokameras das Filmteam und rund um die Uhr
kontrollieren Rechner der FH die Steuereinheit.
In zwei "Leitstellen" wird die Fahrt
Tag und Nacht überwacht werden. Dort wird
reagiert, wenn sich auf offener See ein Schiff
nähert.
Zig Stunden Arbeit stecken
allein schon in dem um den Maßstab 1:10
verkleinerten Modell, dessen "großer
Bruder" einmal 11,5 Meter lang, 9,3 Meter
|
___
|
breit
und zweieinhalb Tonnen schwer sein wird. Auch an
ihm wird seit Mai in von der FH angemieteten
Räumen in der ehemaligen Fabrik Horray
gewerkelt, vornehmlich von Mitarbeitern der
Zentralwerkstatt, aber auch von vielen
Mitarbeitern und Studenten verschiedener
Fachbereiche. Denn fächerübergreifend ist das
Hochschul-Projekt angelegt und die Praxisnähe
der in Informatikerkreisen bundesweit
hochangesehenen Hochschule steckt dahinter. Einige Firmen haben sich schon gefunden,
die Teile der Ausrüstung kostenlos zur
Verfügung stellen beziehungsweise die Erprobung
der Hochseetauglichkeit in Auftrag geben. So die
Firma C. Plath aus Hamburg, die die Steuereinheit
stiftet, die Firma "Litef" aus
Freiburg, aus deren Hause der
Satellitenempfänger stammen wird und die Firma
"Oceanroutes", die die Seeroute bereits
ausgearbeitet hat.
Auch ortsansässige Betriebe
sind beteiligt, so die Schreinerei Schwer, im
Trocknungsapparat das Zedernholz bis zu einer
Restfeuchte von sieben Prozent getrocknet wird.
|