RelationShip

  Seite: 2 / 2

25 Quadratmeter Segelfläche bietet, ein Großsegel von fast 200 Quadratmetern.

Diese riesige Segelflächen werden von nur fünf Seglern bedient (bei einem Kielboot vergleichbarer Länge sind etwa 15 bis 20 Crew-Mitglieder an Bord, wobei viele davon hauptsächlich für den Gewichtstrimm zuständig sind).

Die komplizierten Spinnakermanöver fallen allerdings weg, da die Trimarane mit den einfacher zu handhabenden Gennakern gesegelt werden. Enorme Aufmerksamkeit und hohes seglerisches Können erfordern die Rennsegler dennoch: Schon bei den kleinsten Fehlern können die auf Schnelligkeit und nicht auf Sicherheit gebauten Trimarane kentern.

Selbst dem Vollprofi Loick Peyron unterlaufen gelegentlich solche Mißgeschicke - was zeigt, wie schwierig der Umgang mit den Super-Seglern ist. „Mir ist leider schon dreimal der Mast entgegengekommen", erzählt der Franzose, „so etwas passiert schon mal, wenn man das Schiff bis an seine Grenzen segelt."

Ein begeisterter Trimaran-Segler ist auch der „verrückte Normanne" Laurent Bourgnon. Mit 31 Jahren ist er der Jüngste unter den „Formel-Eins"-Skippern. Bourgnon segelt vorwiegend „auf einem Bein" - was bedeutet, daß er selbst den Mittelrumpf seine Trimarans „Primagaz" ganz aus dem Wasser hebt, um die bremsende Wirkung des Wassers auf ein Minimum zu reduzieren.

Die rasanten Multihulls werden in vielen Rennen sogar einhand, also von einer Person gesegelt - weshalb die meisten Skipper wesentlich enger mit ihren Booten verbunden sind als gewöhnliche Segler. Auch Ausnahme-Sportlerinnen wie die Französin Florence Arthaud fahren die Riesenmultis allein über die Weltmeere.

Überhaupt überwiegen in der Riege der Mehrrumpf-Skipper eindeutig die Franzosen.  Loick Peyron: „Frankreich hat viele gute Einhandsegler, die auch diese extremen Konstruktionen alleine

 

Franzose hält Rekord für Weltumrundung


beherrschen können. In Deutschland dagegen konzentriert sich alles auf den Admirals Cup und somit auf Mannschaftsboote."

Im Multihull-Zirkus wird sehr viel um Geschwindigkeitsrekorde gesegelt. So brach der Franzose Olivier de Kersauson mit seinem Trimaran „Sport Elec" gerade erst den Rekord für Weltumsegelungen. Er benötigte nur 71 Tage, um den Globus zu umrunden - und war damit gut drei Tage schneller als das Skipper-Duo Peter Blake/Robin Knox-Johnson, das mit dem Katamaran „Enza" im vergangen Jahr bei der „Jules Verne Trophy" einen Rekord von 74 Tagen aufgestellt hatte. Als nächstes macht sich die Engländerin Tracy Edwards mit einer Frauencrew auf die Jagd nach der Bestzeit.

Das große und mit Spannung erwartete Rennen „The Race" im Jahr 2000, wird - was die zu erwartenden Konstruktionen betrifft - allerdings den Höhepunkt bilden. Die Regatta um die Welt wird in einer sehr offenen Klasse gesegelt, in der es darum geht, das schnellste Schiff an den Start zu bringen - es sollte aber auch in der Lage sein, die Tour rund um die Erde ohne allzu große Schäden zu überstehen.

Endergebnis der Regatta, Course de l’Europe’ (Multihulls):

1.  Fujicolor II -  Loick Peyron 
2.  Corum Watches - Paul Vatine/Pierre Mas 
3.  Primagaz -Laurent Bourgnon 
4.  Banque Populaire - Francis Joyon 
5.  Biscuits La Trinitaine -Marc Guillemot 

1. Seite Übersicht

Letzte Änderung: