25 Quadratmeter Segelfläche
bietet, ein Großsegel von fast 200
Quadratmetern. Diese
riesige Segelflächen werden von nur
fünf Seglern bedient (bei einem Kielboot
vergleichbarer Länge sind etwa 15 bis 20
Crew-Mitglieder an Bord, wobei viele
davon hauptsächlich für den
Gewichtstrimm zuständig sind).
Die komplizierten
Spinnakermanöver fallen allerdings weg,
da die Trimarane mit den einfacher
zu handhabenden Gennakern gesegelt
werden. Enorme Aufmerksamkeit und hohes
seglerisches Können erfordern die
Rennsegler dennoch: Schon bei den
kleinsten Fehlern können die auf
Schnelligkeit und nicht auf Sicherheit
gebauten Trimarane kentern.
Selbst dem Vollprofi
Loick Peyron unterlaufen gelegentlich
solche Mißgeschicke - was zeigt, wie
schwierig der Umgang mit den
Super-Seglern ist. Mir ist leider
schon dreimal der Mast
entgegengekommen", erzählt der
Franzose, so etwas passiert schon
mal, wenn man das Schiff bis an seine
Grenzen segelt."
Ein begeisterter
Trimaran-Segler ist auch der
verrückte Normanne" Laurent
Bourgnon. Mit 31 Jahren ist er der
Jüngste unter den
Formel-Eins"-Skippern.
Bourgnon segelt vorwiegend auf
einem Bein" - was bedeutet, daß er
selbst den Mittelrumpf seine Trimarans
Primagaz" ganz aus dem Wasser
hebt, um die bremsende Wirkung des
Wassers auf ein Minimum zu reduzieren.
Die rasanten Multihulls
werden in vielen Rennen sogar einhand,
also von einer Person gesegelt - weshalb
die meisten Skipper wesentlich enger mit
ihren Booten verbunden sind als
gewöhnliche Segler. Auch
Ausnahme-Sportlerinnen wie die Französin
Florence Arthaud fahren die Riesenmultis
allein über die Weltmeere.
Überhaupt überwiegen
in der Riege der Mehrrumpf-Skipper
eindeutig die Franzosen. Loick
Peyron: Frankreich hat viele gute
Einhandsegler, die auch diese extremen
Konstruktionen alleine
|
|
|
Franzose hält Rekord für
Weltumrundung
beherrschen können. In
Deutschland dagegen konzentriert sich alles auf
den Admirals Cup und somit auf
Mannschaftsboote."
Im Multihull-Zirkus wird sehr
viel um Geschwindigkeitsrekorde gesegelt. So
brach der Franzose Olivier de Kersauson mit
seinem Trimaran Sport Elec" gerade
erst den Rekord für Weltumsegelungen. Er
benötigte nur 71 Tage, um den Globus zu umrunden
- und war damit gut drei Tage schneller als das
Skipper-Duo Peter Blake/Robin Knox-Johnson, das
mit dem Katamaran Enza" im vergangen
Jahr bei der Jules Verne Trophy" einen
Rekord von 74 Tagen aufgestellt hatte. Als
nächstes macht sich die Engländerin Tracy
Edwards mit einer Frauencrew auf die Jagd nach
der Bestzeit.
Das große und mit Spannung
erwartete Rennen The Race" im Jahr
2000, wird - was die zu erwartenden
Konstruktionen betrifft - allerdings den
Höhepunkt bilden. Die Regatta um die Welt wird
in einer sehr offenen Klasse gesegelt, in der es
darum geht, das schnellste Schiff an den Start zu
bringen - es sollte aber auch in der Lage sein,
die Tour rund um die Erde ohne allzu große
Schäden zu überstehen.
Endergebnis der Regatta, Course
de lEurope (Multihulls):
1. Fujicolor II -
Loick Peyron
2. Corum Watches - Paul
Vatine/Pierre Mas
3. Primagaz -Laurent
Bourgnon
4. Banque Populaire -
Francis Joyon
5. Biscuits La Trinitaine
-Marc Guillemot
|