Von
MAREIKE GUHR Hamburg.
Über 20 Knoten schnell und in
riesige Gischtwolken gehüllt, starteten vor
kurzem die großen Trimarane in Kiel zur vierten
Etappe der Rund-Europa-Regatta La Course de
lEurope". Tausende von Zuschauern
standen an der Förde, um das Spektakel zu
beobachten.
Das alle zwei Jahre
ausgetragene Rennen, das am vergangenen Montag in
Schweden endete, führte in diesem Jahr von
Cherbourg (Frankreich) über Rotterdam
(Niederlande), Arendal (Norwegen), Kiel und
Helsinki (Finnland) bis nach Stockholm. Der
Franzose Loick Peyron auf seinem Trimaran
Fujicolor II" siegte zum dritten Mal
in Folge. Als Veranstalter der Regatta hatte die
Europäische Union eine Siegprämie von 20 000
Ecu (knapp 40 000 Mark) ausgeschrieben. Mit am
Start waren auch die großen
Whitbread-60-Yachten, die neben den Trimaranen
aber plötzlich nicht mehr halb so exotisch
aussahen wie gewohnt.
Die gut 18 Meter langen und
über 16 Meter breiten Dreirumpfboote sind die
schnellsten Segelschiffe der Welt. Die
spinnenartigen Segelmaschinen haben allerdings
nichts mit alten Bootsbau-Traditionen gemein, und
so mancher gestandene Seemann kann mit den
High-Tech-Geräten der heutigen Generation nicht
viel Anfangen.
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Die
Mehrrumpfboote, auch Multis oder Multihulls
genannt, verkörpern Innovation pur und können
biszu 30 Knoten schnell werden. Zum Vergleich:
Ein durchschnittliches Fahrtenschiff erreicht im
Extremfall Geschwindigkeiten von zehn Knoten. Ein Trimaran wird aus einem Mittelrumpf
und zwei Außenschwimmern zusammengesetzt und mit
Querträgern (sogenannten Beams) jeweils vorn und
achtern verbunden. Dazwischen werden
Trampolin-Netze gespannt.
Die Stabilität dieser
Rennmaschinen wird nicht durch ein Blattstiel,
sondern durch die enorme Breite der Schiffe
erreicht. Der nicht benötigte Ballast
ermöglicht es, Boote von der Grundfläche einer
luxuriösen Villa mit einem Gewicht von nur etwa
sechs Tonnen zu bauen. So trägt der riesige,
fast 30 Meter hohe
Masthöhe beträgt knapp 30
Meter
Flügelmaster Fujicolor
II", der alleine schon etwa
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