Furtwangen (wt).
Statt 'einmal um die ganze Welt' wird der Trimaran der Fachhochschule eine Runde um
den Atlantik drehen (wir berichteten). Wir sprachen mit dem Ideengeber und Projektleiter
von RelationShip, Professor Dr. Reiner Schmid, über die kürzlich schweren Herzens
beschlossene Routenänderung.
Besteht die Gefahr, daß Sponsoren abspringen, wenn nicht mehr die publikumswirksame
Weltumsegelung Ziel ist?
Es stimmt, die neue Route ist ein zweischneidiges Schwert! Trotz allem, es siegt
schließlich immer die Realität und die heißt in der regel Geld. Daran müssen wir uns halten.
Es ist den Sponsoren mit Sicherhiet auch klar, daß die Forderung eines Begleitschiffes
ganz andere finanzielle Größendimensionen erzwingt, als im ursprünglichen Plan vorgesehen.
Dementsprechend stehen sie zu unserer Entscheidung.
Hängt also alles am Geld?
Wir könnten den neuen Plan auch wieder umstoßen, wenn Sponsoren bereit wären, die
entsprechenden Mittel aufzubringen. Aber ich glaube nicht, daß das der Fall ist.
Welches waren die Hauptgründe für die Kappung der Pläne?
Zum einen waren es die unerfüllbaren Auflagen des Bundesverkehrsministeriums nach dem
Begleitschiff und zum anderen der Wunsch, doch noch pünktlich zur EXPO2000 nach Deutschland
zu kommen. Dies wäre bei der Weltumsegelung nicht mehr möglich gewesen. Die EXPO2000 ist
immerhin einer unserer Hauptsponsoren.
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Könnte es sein, daß die FH nach dem Atlantiktörn und der EXPO noch einmal das
ursprüngliche Ziel ansteuert - vielleicht haben sich bis dahin die Rahmenbedingungen
geändert?
Tja, das wäre ene sehr langfristige Angelegenheit. hierzu gibt es in der FH noch keinerlei
Überlegungen. Für mich persönlich wäre es ein hervorragender Abschluß, wenn wir auf die
EXPO kommen. Ich glaube nicht, daß das Projekt in seiner ursprünglichen Form danach noch
einmal aufgegriffen wird. Jedenfalls nicht mit mir und auch nicht unter den schwierigen
Bedingungen, die wir jetzt vorgefunden haben.
Wie sieht die nahe Zukunft des Projekts aus?
Die ersten zwei Etappen scheinen nun mehr ziemlich gesichert zu sein. Wobei man natürlich
nie weiß, ob etwas kaputt geht. Bei unseren finanziellen Möglichkeiten macht es natürlich
sehr viel aus, wenn wir beispielweise Leute nach Las Palmas mit dem Flugzeug hinschicken
müssten und diese dort 14 Tage lang arbeiten. Dann wären die Ressourcen für die weitere
Strecke schon wieder stark aufgezehrt. Unsere Strategie, ist die, nun erst einmal zu
zeigen, daß wir das unbemannte Segeln technisch drauf haben und die erste Strecke packen.
Haben wir das getan, werden wir wieder versuchen, Geld einzutreiben - aber eben erst,
nachdem wir diesen Erfolg nachgewiesen haben. ich bin guter Dinge, daß das klappt.
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