FORSCHUNG/Keine Sondergenehmigung Weltumsegelun droht zu scheitern
Furtwangen. RelationShip heisst der elf Meter lange Trimaran, der nach Willen
seinter Konstrukteure von der Fachhochschule Furtwangen als ersten autonomes Schiff
über die Weltmeere kreuzen soll. Das Geisterschiff, auf dem Kapitän und
Besatzung durch ferngesteuerte Computer und Videokameras ersetzt werden, liegt nach seiner
Überführung in der Hafenstadt La Bayona an der spanischen Küste erstmal
fest.
Kurz vor dem Start nach La Palma auf den 900 Seemeilen entfernten Kanarischen Inseln
verweigerte das für Seerecht zuständige Bundesverkehrsministerium die Genehmigung
zum Auslaufen. Die Anker dürfen nicht gelichtet werden, weila uf dem Trimaran nicht -
wie es das internationale Seerecht vorschreibt - der Ausguck 24 Stunden besetzt ist und
Schiffbrüchige nicht aufgenommen werden können. Schliesslich ist dies ohne
Besatzung unmöglich.
Das High-Tech-Boot darf nur in See stechen, wenn es von einer Hochseeyacht begleitet wird.
'Wir haben immer auf eine Ausnahmegenehmigung für unser weltweit einzigartiges Projekt
gehofft', sagt Professor Werner Ruoss von der FH. Jetzt sucht er einen Sponsor, der die
Kosten für das Begleitschiff übernimmt. Wie es von La Palma aus weitergeht, steht
in den Sternen.
Klappt die Alleinfahrt, wird der Trimaran zur Expo 2000 in der Düsseldorfer Aussenstelle
Wilhelmshaven sein. Ruoss: 'Wir kämpfen darum.' Das extrem kentersichere Drei-Rumpf-Boot
(Trimaran) besteht aus Fiberglas und Zedernhols. Für flottes Tempo (bis zu 50 km/h)
sorgen Segel mit einer Gesamtfläche von 53 Quadratmetern, die automatisch an einem
Kohlefasermast gehisst werden.
Drei Millionen Mark haben der Bau und die Ausrüstung des Hochtechnologie-Schiffes gekostet.
Via Satellit können drei im Schiff installierte Computer, das Radarsystem und drei zur
Überwachung an Bord angebrachte Videokameras von der rund um die Uhr besetzten Leitzentrale
in Furtwangen gesteuert werden. Den Strom an Bord liefert ein Dieselaggregat. Da nach dem Auslaufen
geplant ist, regelmässig Bilder ins Internet zu stellen, können Huntertausende
zu Hause am Bildschirm mitsegeln und erleben, wie der Trimaran (Spitzname: Fliegender
Schwarzwälder) Wellen, Wind und Wetter trotzt.
Anmerkung der Online-Redaktion:
|
Letzte Änderung: |