RelationShip

Badische Zeitung 20.11.1998
Seite: 1/1

Identisch mit dem Südkurier-Artikel vom 18.11.98

Trimaran fährt mit Begleitschiff

Fortsetzung des Segeltörns scheint vorerst gesichert -
Von Bayona bis nach La Palma


Hannover/Furtwangen (dpa)
Weltrekordversuch mit Hindernissen: Das erste ferngesteuerte und unbemannte Segelschiff 'The RelationShip' setzte seine geplante Weltumsegelung vorerst nicht allein fort. Der ursprüglich von der Expo-Gesellschaft in Hannover geförderte High-Tech Trimaran wird nun doch menschliche Unterstützung bekommen - zumindest auf der nächsten Etappe.

Die Konstrukteure der Fachhochschule Furtwangen (FHF) wollen für die Fahrt vom spanischen Bayona bis nach La Palma auf den Kanarischen Inseln ein Begleitboot schicken. Bis zu acht Besatzungsmitglieder sollen in Notfällen eingreifen, um etwa bei Kollisionsgefahr andere Schiffe zu warnen und den Trimaran aus der Gefahrenzone zu steuern.

Mit dieser Lösung sehen die Forscher der FHF die strengen Auflagen des Bundesverkehrsministeriums als erfüllt an. Dieses hatte auf die Regel 6 des internationalen Seerechts verwiesen: Danach muss ein Schiff jederzeit stoppen und Schiffbrüchige aufnehmen können.

___ Nach dem Kompromissvorschlag warten Reiner Schmid von der FH Furtwangen nun auf grünes Licht von seinem Sponsor, einem Softwareunternehmen, das die Kommunikationssysteme zu dem Schiff entwickelt. Wie die Fahrt anschliessend weiter geht, ist für Schmid offen: 'Wenn wir La Palma erreichen, sind wir schon einen grossen Schritt weiter', sagte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

'The RelationShip' hatte nach einem ersten Fehlstart wegen technischer Probleme Ende Juni Wilhelmshaven mit Ziel Lissabon verlassen. Auf der bemannten Testfahrt gab es bei starkem Wind in der Biskaya Probleme mit dem Ruder. Das Schiff wurde daraufhin zur Reparatur in einen spanischen Hafen geschleppt.

Für die Weltausstellungsgesellschaft in Hannover hat sich der vorübergehende Einsatz 'The RelationShip' als Werbeträger trotz der bisherigen Probleme gelohnt. 'Die Expo gewinnt an Fahrt, aber der Trimaran liegt fest', bedauerte Expo-Sprecher Michael Sasse.

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