Hannover/Furtwangen (dpa)
Weltrekordversuch mit Hindernissen: Das erste ferngesteuerte und unbemannte Segelschiff
'The RelationShip' setzte seine geplante Weltumsegelung vorerst nicht allein fort.
Der ursprüglich von der Expo-Gesellschaft in Hannover geförderte High-Tech
Trimaran wird nun doch menschliche Unterstützung bekommen - zumindest auf der
nächsten Etappe.
Die Konstrukteure der Fachhochschule Furtwangen (FHF) wollen für die Fahrt vom
spanischen Bayona bis nach La Palma auf den Kanarischen Inseln ein Begleitboot schicken.
Bis zu acht Besatzungsmitglieder sollen in Notfällen eingreifen, um etwa bei
Kollisionsgefahr andere Schiffe zu warnen und den Trimaran aus der Gefahrenzone zu
steuern.
Mit dieser Lösung sehen die Forscher der FHF die strengen Auflagen des
Bundesverkehrsministeriums als erfüllt an. Dieses hatte auf die Regel 6 des
internationalen Seerechts verwiesen: Danach muss ein Schiff jederzeit stoppen und
Schiffbrüchige aufnehmen können.
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Nach dem Kompromissvorschlag warten Reiner Schmid von der FH Furtwangen nun auf
grünes Licht von seinem Sponsor, einem Softwareunternehmen, das die
Kommunikationssysteme zu dem Schiff entwickelt. Wie die Fahrt anschliessend
weiter geht, ist für Schmid offen: 'Wenn wir La Palma erreichen, sind wir
schon einen grossen Schritt weiter', sagte er auf Anfrage der Deutschen
Presse-Agentur.
'The RelationShip' hatte nach einem ersten Fehlstart wegen technischer Probleme
Ende Juni Wilhelmshaven mit Ziel Lissabon verlassen. Auf der bemannten Testfahrt
gab es bei starkem Wind in der Biskaya Probleme mit dem Ruder. Das Schiff wurde
daraufhin zur Reparatur in einen spanischen Hafen geschleppt.
Für die Weltausstellungsgesellschaft in Hannover hat sich der vorübergehende
Einsatz 'The RelationShip' als Werbeträger trotz der bisherigen Probleme gelohnt.
'Die Expo gewinnt an Fahrt, aber der Trimaran liegt fest', bedauerte Expo-Sprecher
Michael Sasse.
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