Heute
mittag gegen 13 Uhr wird der Trimaran
"RelationShip" vom Bontekai aus auf
seinen Törn rund um den Globus verabschiedet. Am
11. Februar hatte Bundesaußenminister Dr. Klaus
Kinkel den Trimaran "RelationShip" nach
seiner Ankunft in der "Neuen Jadewerft"
persönlich begrüßt und ihm "immer eine
Handbreit Wasser unter dem Kiel und Mast- und
Schotbruch" gewünscht. Die
"Wilhelmshavener Zeitung" führte jetzt
folgendes Interview mit dem Minister: WZ: RelationShip - technisches
Spielzeug oder Innovation mit Perspektiven ?
Kinkel: Als ich von dem
Projekt hörte, war ich spontan begeistert. Ich
bin kein Techniker und will mich deshalb bei der
technischen Bewertung zurückhalten. Fasziniert
hat mich von Anfang an die politische
Signalwirkung. Das RelationShip ist ein
Paradebeispiel deutscher Innovations- und
Wagniskultur. Es tritt seine Reise an als
Botschafter des Zukunftsstandortes Deutschland.
Und es gibt zusätzlich noch einen
hochschulpolitischen Aspekt: Das Projekt zeigt,
was deutsche Hochschulen leisten können, wenn
Studenten und Professoren gemeinsam die
ausgetretenen Pfade verlassen und - in diesem
Fall buchstäblich - zu neuen Ufern aufbrechen.
WZ: Glauben Sie, daß
die geplante Weltumsegelung gelingt ?
Kinkel: Davon bin ich
überzeugt. Und ich werde meinerseits alles tun,
damit das Schiff nach seiner Reise wieder
wohlbehalten in Wilhelmshaven ankommt. Das Motto
lautet: "Support vor Ort". Ich werde
die Botschafter in allen neun Ländern, die der
Trimaran auf seiner Weltreise berührt, bitten,
der Fachhochschule Furtwangen in jeder Weise
unter die
|
___
|
Arme
zu greifen. Das heißt praktisch: Hilfe bei der
Vermittlung von Ansprechpartnern, Erleichterung
von Einreiseformalitäten und, nicht zuletzt,
öffentlichkeitswirksame Begleitung des Projekts
im Gastland. WZ:
Wäre ein eventuelles Scheitern ein Imageverlust?
Kinkel: Wer mich kennt,
der weiß, daß ich nicht zu den Zauderern und
Bedenkenträgern gehöre. Für mich gilt der
Grundsatz: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
Natürlich gibt es bei Unternehmungen wie dieser
immer auch die Gefahr des Scheiterns.
WZ: Gibt es
internationale Resonanz oder Unterstützung ?
Kinkel: Schon in der
Vorbereitungsphase hat die Fachhochschule
Furtwangen mit ihren ausländischen
Partnerschulen zusammengearbeitet. Die
Routenpläne stammen zum Beispiel aus Stettin. Je
weiter das RelationShip auf seiner Tour kommt,
desto größer wird auch die internationale
Medienresonanz sein. Auch die Bilder im Internet
werden das Schiff weltweit bekannt machen.
WZ: Kann der Trimaran
vor Piraterie geschützt werden ?
Kinkel: Ich habe vor,
mich an die Regierungen in den einzelnen Ländern
zu wenden und sie bitten, ihre schützende Hand
über das Projekt zu halten.
Das kann die Beobachtung und
Begleitung des Bootes in kritischen Gewässern
einschließen.
|