RelationShip

Schwarzwälder Bote 15. Juni 1998: Seite: 1 / 1

"Leinen los" für RelationShip der FHF

Großer Bahnhof in Wilhelmshaven zum Abschied

Furtwangen / Wilhelmshaven (wi/thb). Bei Kaiserwetter und umringt von hunderten von Zuschauern hieß es am Samstag: "Leinen los" für die "Cyber-Arche", den ferngesteuerten Trimaran der Fachhochschule. Pünktlich um 13 Uhr stach "RelationShip" tatsächlich in See. Zunächst wurde das Boot freilich mit einem Fahrgastschiff in den großen Hafen geschleppt, wo es dann Segel setzte, unterstützt von einer schönen Brise.

Auch die berühmte Kaiser-Wilhelm-Brücke, das Wahrzeichen von Wilhelmshaven, mußte wie bei großen Schiffen aufgezogen und der Verkehr für diese Zeit gesperrt werden, denn der Mast des Trimarans war zu lang für eine ungehinderte Passage unter der Brücke hindurch.

Dennoch: Die Wilhelmshavener waren begeistert von dem fliegenden High-Tech-Holländer, schon vor dem Ablegen besahen sich hunderte von interessierten Gästen, darunter auch viele Touristen, das in Furtwangen gebaute Boot und wollten sich vor allem die komplizierte Technik erklären lassen. Und FH-Rektor Dr. Walter Zahradnik schwärmte gar von der tollen Unterstützung durch die Stadt Wilhelmshaven, wobei er hinzufügte, er wünsche sich Ähnliches auch für Furtwangen.

Daß das Boot selbst von den Stürmen der Weltmeere überwältigt werden können, diese Gefahr ist freilich nicht so groß, denn von der Universität Stettin wurde

___ eine Computersimulation erarbeitet, was etwa bei hohen wellen passieren könnte oder dann, wenn sich das Boot überschlagen würde. In Stettin wurde übrigens auch die Bootsroute ausgearbeitet. Am 15. August soll in Lissabon die unbemannte Weltumsegelung starten.

Die Technik des Bootes war zwar komplett montiert, auch die beiden Überwachungskameras, doch gab es noch Probleme mit der Software. Denn das Boot wird zwar von Furtwangen aus überwacht, steuern soll es sich aber selbst, etwa bei stärkerem Wind das Segel einziehen und umgekehrt wieder setzen, auch Ruder und Segelstellung sollen auf dem Boot selbst aufeinander abgestimmt werden. Komplizierte Prozesse also, weshalb auch Volker Möhlmann, unter anderem verantwortlich für die Software des Trimarans, mit einem Begleiter noch einige Tage vor der Nordsee kreuzen wird, um diesen Steuerungsprozeß zu vervollkommnen.

Währenddessen wettete der Chef der Neuen Jade-Werft, wo das FH-Boot mit der Technik ausgestattet wurde, bereits mit Chef-Organisator Bernd Schmid um eine Flasche Whisky, daß die beiden Kameras bereits beim ersten kräftigen Sturm abgerissen würden, da sie nicht richtig angebracht seien.

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