Furtwangen
/ Wilhelmshaven (wi/thb). Bei Kaiserwetter und
umringt von hunderten von Zuschauern hieß es am
Samstag: "Leinen los" für die
"Cyber-Arche", den ferngesteuerten
Trimaran der Fachhochschule. Pünktlich um 13 Uhr
stach "RelationShip" tatsächlich in
See. Zunächst wurde das Boot freilich mit einem
Fahrgastschiff in den großen Hafen geschleppt,
wo es dann Segel setzte, unterstützt von einer
schönen Brise. Auch
die berühmte Kaiser-Wilhelm-Brücke, das
Wahrzeichen von Wilhelmshaven, mußte wie bei
großen Schiffen aufgezogen und der Verkehr für
diese Zeit gesperrt werden, denn der Mast des
Trimarans war zu lang für eine ungehinderte
Passage unter der Brücke hindurch.
Dennoch: Die Wilhelmshavener
waren begeistert von dem fliegenden
High-Tech-Holländer, schon vor dem Ablegen
besahen sich hunderte von interessierten Gästen,
darunter auch viele Touristen, das in Furtwangen
gebaute Boot und wollten sich vor allem die
komplizierte Technik erklären lassen. Und
FH-Rektor Dr. Walter Zahradnik schwärmte gar von
der tollen Unterstützung durch die Stadt
Wilhelmshaven, wobei er hinzufügte, er wünsche
sich Ähnliches auch für Furtwangen.
Daß das Boot selbst von den
Stürmen der Weltmeere überwältigt werden
können, diese Gefahr ist freilich nicht so
groß, denn von der Universität Stettin wurde
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eine
Computersimulation erarbeitet, was etwa bei hohen
wellen passieren könnte oder dann, wenn sich das
Boot überschlagen würde. In Stettin wurde
übrigens auch die Bootsroute ausgearbeitet. Am
15. August soll in Lissabon die unbemannte
Weltumsegelung starten. Die
Technik des Bootes war zwar komplett montiert,
auch die beiden Überwachungskameras, doch gab es
noch Probleme mit der Software. Denn das Boot
wird zwar von Furtwangen aus überwacht, steuern
soll es sich aber selbst, etwa bei stärkerem
Wind das Segel einziehen und umgekehrt wieder
setzen, auch Ruder und Segelstellung sollen auf
dem Boot selbst aufeinander abgestimmt werden.
Komplizierte Prozesse also, weshalb auch Volker
Möhlmann, unter anderem verantwortlich für die
Software des Trimarans, mit einem Begleiter noch
einige Tage vor der Nordsee kreuzen wird, um
diesen Steuerungsprozeß zu vervollkommnen.
Währenddessen wettete der Chef
der Neuen Jade-Werft, wo das FH-Boot mit der
Technik ausgestattet wurde, bereits mit
Chef-Organisator Bernd Schmid um eine Flasche
Whisky, daß die beiden Kameras bereits beim
ersten kräftigen Sturm abgerissen würden, da
sie nicht richtig angebracht seien.
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