Ein Segelschiff, das ohne Besatzung um die Welt fährt?
Mit Computerhilfe ferngesteuert von einer Crew aus dem Schwarzwald?
'So etwas gab es noch nie', schwärmt die Medieninformatik Studentin
Stefanie Rieger aus Furtwangen.
Stefanie Rieger war mit dabei als Anfang Januar ein Hubschrauber das zweieinhalb
tonnen schwere Schiff, einen Trimaran, nach Breisach am Rhein schleppte. Noch mit
fünf Mann an Bord fuhr es von da zur Messe 'boot' nach Düsseldorf. Dann
- nach einem Zwischenstopp in Wilhelmshaven - geht es weiter nach Lissabon zur Expo'98
(vom 22. Mai bis 30. September).
Anfang Juni soll TheRelationShip, wie es getauft wurde, als menschenleeres 'Geisterschiff'
auf Tour gehen - nach Südafrika, Australien, Neuseeland, Chile, Brasilien, New York,
Irland. Im September 1999 wird der Trimaran - wenn alles klappt - wieder in Wilhelmshaven
anlegen.
Die Idee, ein 'autonomes System' auf dem Wasser zu kreieren, hatte der Informatikprofessor
und Hobbysegler Reiner Schmid. 'Was auf dem Mond geht, muß auch auf See möglich
sein', sagte er sich.
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Verwirklicht wurde die Idee dann an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in
Furtwangen. Mit Hilfe von Sponsoren legten Dozenten und mehr als 100 Studenten im Frühsommer
1996 los: In mehrmonatiger Gemeinschaftsarbeit wurde der 11,3 Meter lange und 9,5 Meter breite
Trimaran aus Zedernholz sowie Glas- und Kohlefasern zusammengebaut - und die Computertechnik für
die Fernsteuerung entwickelt.
Der Supertörn wird von zwei Rechenzentren im Hochschwarzwald via Satellit gesteuert: So soll
der Trimaran Orkanen trotzen und anderen Schiffen oder Walen ausweichen.
Die Weltumsegelung läßt sich auch ganz bequem zu Hause am Bildschirm beobachten -
mit Hilfe des Internet: Http://www.relationship.fh-furtwangen.de.
Nach einem Artikel von Karl-Otto Sattler in der Frankfurter Rundschau
Anmerkung der Web-Redaktion:
Projektstart Frühsommer 1997
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