Mit
je zwei Mann Besatzung an Bord, die alle 14 Tage
abgelöst wird, segelt die
"RelationShip" auf der ersten Etappe
ihrer Weltumsegelung bis Lissabon. Über den
Testtörn auf dem Trimaran sprach
BZ-Mitarbeiterin Bettina Schmitt - Hönl mit
Professor Dr. Jürgen Kubisch, der vor der
Französischen Küste zwei Wochen lang an Bord
sein wird. Wie lebt
man als Skipper auf der RelationShip ?
Kubisch: Das Boot ist
nicht für eine menschliche Besatzung ausgelegt,
deshalb gibt es keinen Komfort für die Skipper.
Immerhin existieren aber ein Schlafplatz im
Rumpf, wo man sich mal für eine Stunde hinlegen
kann, wenn man völlig fertig ist.
Wie lang sind die Etappen,
die Sie an Bord sein werden ?
Kubisch: Normalerweise
laufen wir jede Nacht einen Hafen an. Wir werden
von einem Wohnmobil an Land begleitet. Die
Begleitcrew sorgt für Abendessen, Dusche und
Schlafplatz, so daß wir uns nur ums Schiff
kümmern müssen. Wenn es allerdings sehr gut
läuft, weil gerade guter Wind ist, dann fahren
wir auch schon mal die Nacht durch.
Wie schnell ist das Boot,
wenn es gut läuft ?
Kubisch: Wir kommen auf
zwölf bis 13 Knoten, das heißt Seemeilen pro
Stunde. Eine Seemeile entspricht 1,852 Kilometer.
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Wie
riskant ist der Testtörn ? Kubisch: Bei so einem komplexen
System wie dem Trimaran gibt es jede Menge
Fehlerquellen. Es gibt unzählige Funktionen, die
vorher noch nie im Labor simuliert worden sind.
Wir wollen versuchen, bis Lissabon alle Fehler zu
finden. Aber ein Wagnis ist es auf jeden Fall.
Was tun Sie, wenn bei
schwerer See Riesenbrecher über Bord schwappen ?
Riskieren Sie nicht, daß die Elektronik
kaputtgeht ?
Kubisch: Die Elektronik
liegt im Rumpf wasserdicht verschlossen unter
Stickstoff. Und bei schwerer See bleiben wir im
Hafen. Bei Tagestouren läßt sich das
abschätzen.
Welches wird die
schwierigste Etappe ?
Kubisch: Spannend wird
es über die Biskaya, denn da können wir nicht
an der Küste entlang segeln. Wir werden diese
Etappe nur angehen, wenn wir eine sehr stabile
Wetterlage haben.
Freuen Sie sich auf Ihren
Törn ?
Kubisch: Auf jeden Fall.
Mich hat die Idee von Anfang an fasziniert. Nur
aus diesem Grund habe ich so viele Arbeitsstunden
hineingesteckt.
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