Furtwangen.
Guter Start für den Trimaran trotz Verspätung.
Das an der Furtwanger Fachhochschule entwickelte
Schiff ging gestern vor rund 500 Zuschauern am
Haken eines Bundeswehrhubschraubers von
Furtwangen aus auf die Reise nach Breisach. Es
soll ohne Besatzung und ferngesteuert die Erde
ein Jahr lang umrunden. Bis
zuletzt ungewiß blieb gestern der Start des
Trimaran RelationShip zu seinem
Jungfernflug. Obwohl der Sturm der vergangenen
Tage sich bereits in der Nacht gelegt hatte,
beauftragte Major Horst Rieker vom
Heeresfliegerregiment 25 den Hubschrauberpiloten
mit einem Erkundungsflug, um die noch vorhandenen
Luftturbulenzen auf dem Weg nach Breisach
auszuloten.
Genau um 13.53 Uhr dann startet
der große HC 53-Hubschrauber des Heeres mit
seiner kostbaren Fracht Richtung Neueck. Rund 500
Schaulustige, die seit mehreren Stunden vor dem
Horray-Gebäude der Fachhochschule ausgeharrt
hatten, begleiteten den Stapellauf zur
Luft des elf Meter langen und gut drei
Tonnen schweren Forschungsschiffs mit Jubel.
Trotz des regnerischen Wetters
hatte bereits am Vormittag Gedränge auf dem
Studentenparkplatz geherrscht, als die Ehefrau
des Ministerpräsidenten, Edeltraud Teufel, den
Trimaran zünftig mit einer Flasche Sekt auf den
Namen RelationShip taufte.
Es erfüllt sich ein
Menscheitstraum, die ganze Welt zu
umsegeln, sagte Frau Teufel und
dennoch bleibt das Schiff dank moderner Technik
wie über eine Nabelschnur mit der Fachhochschule
verbunden. Mit guten Wünschen und einem
alten friesischen Sprichwort schickte sie das
Schiff auf seine große Reise.
Um Gottes Segen für das kühne
Projekt der unbemannten Weltumseglung, für das
Schiff und seine Erbauer hat anschließend Pater
Bernhard Kuhn. Neben Edeltraud Teufel und Thomas
Teufel, dem Sohn des Ministerpräsidenten, der
selbst Absolvent der Furtwanger Fachhochschule
ist, konnte Rektor Professor Dr. Walter Zahradnik
auch Landrat Karl Heim, Bürgermeister Richard
Krieg, die Bundestagsabgeordneten Christa
Lörcher und Meinrad Belle, den Schönwälder
Bürgermeister
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Hans-Georg
Schmidt und viele andere Ehrengäste zu
feierlichen Schifftaufe begrüßen.
Erwin Teufel gratulierte
Ministerpräsident Teufel hatte
sich mit Hinweis auf die anstehenden
Haushaltsberatungen entschuldigt. In einem
Glückwunschschreiben gratulierte der Schirmherr
des Projekts für die technologische
Spitzenleistung, mit der die Fachhochschule
einmal mehr Pionierarbeit geleistet
habe. In Zeiten verstärkten Wettbewerbs um
Studienbewerber aber auch um qualifiziertes
Personal müsse gerade eine kleine, dezentrale
Hochschule mit verstärkten Anstrengungen auf ihr
Potential aufmerksam machen, sagte Professor
Zahradnik in seiner Festansprache.
Professor Dr. Reiner Schmid,
der vor knapp einem Jahr die Idee geboren hatte,
ein autonomes Schiff zu bauen, um damit erstmals
unbemannt die Welt zu umsegeln, umschrieb noch
einmal den Sinn des Hochschulprojekts über die
dafür nötigen technischen Entwicklungen hinaus:
Bindungen sollen geschaffen und Verbindungen
gepflegt werden.
Für das auf mittlerweile gut
180 Köpfe angewachsene Trimaran-Team blieb auch
der Nachmittag des gestrigen Tages spannend. Weit
schwieriger als der Start in Furtwangen, so
betonte technischer Leiter Lothar Jessat, sei die
Aufgabe, das Schiff vom Hubschrauber aus im Rhein
zu Wasser zulassen. Dort stand eine Abordnung der
Fachhochschule bereit, das Schiff in Empfang zu
nehmen und mehr als ein Dutzend Boote der
deutschen und der französischen
Wasserschutzpolizei, um den Trimaran bei seinem
Stapellauf zu Wasser zu begleiten.
Kurz vor 16 Uhr kam die
erlösende Meldung, daß der Hubschrauber mit
seiner riskanten Fracht wohlbehalten in Breisach
gelandet ist.
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