RelationShip

Schwarzwälder Bote 21. Jan. 1998: Seite: 1 / 1

Fachhochschul-Segler contra Yacht von James Bond

Trimaran steht auf "boot" im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit / Stand-Crew aus Furtwangen wird mit Fragen überhäuft.

Furtwangen (pol). 14 - E 71 - ein geheimnisvoller Code macht die Runde auf der weltgrößten Wassersportmesse in Düsseldorf. Rund 106000 Besucher, 4000 mehr als im Vorjahr, strömten am Wochenende auf das Gelände der "boot" und viele lösten die rätselhafte Zeichenfolge, enterten Halle 14, den Ausstellungsort der Megayachten und segelbetriebenen Boote.

Eines davon, ein ganz besonderes, präsentierte sich auf Standplatz E71: Das Projekt der Fachhochschule Furtwangen, jener Trimaran, welcher zwischen zwei Expos die erste unbemannte Weltumsegelung vollbringen soll.

Stolz reckt sich der Mast bis knapp unter die Decke, überragt somit alle anderen Prunkstücke der Halle. Das muß auch Bundeswirtschaftsminister Rexrodt bei der morgendlichen Besichtigungstour aufgefallen sein, hob er in seiner Eröffnungssprache doch lediglich zwei Exponate besonders hervor, nämlich das Furtwanger RelationShip und 007’s Superyacht - in dieser Reihenfolge wohlgemerkt, freut sich Rektor Walter Zahradnik.

Hektisch ging’s zu in den Tagen vor Messestart: Der Trimaran , am vergangenen Mittwoch nach erfolgreicher (bemannter) Fahrt auf dem Rhein in Düsseldorf angelangt, wurde auf das Messegelände transportiert. Alle Überredungskünste wandte man an, um die messeeigene Truppe nach offiziellem aufbauschluß doch noch zur Mastsetzung zu bewegen. Den in Eigenregie gefertigten Stand errichtete ein achtköpfiges FH-Team und am Samstagvormittag war auch tatsächlich alles soweit gediehen. Selbst die restlichen Tropfen Rheinwasser waren über Nacht vom Rumpf des Trimarans

___ abgeperlt. So präsentierte sich dieser dann auf 200 Quadratmetern mit fachlicher Unterstützung eines 13köfigen Teams aus Professoren und Studentinnen und Studenten aller Fachbereiche aus Furtwangen und Villingen -Schwenningen.

"Wie funktioniert die Fernsteuerung?", "Welche Maßnahmen werden getroffen um eine Kollision zu vermeiden?"

und nicht zuletzt "Wie kommt eine Schwarzwälder Fachhochschule überhaupt dazu, in die nordische Domäne einzubrechen?" waren jene Fragen, welche am häufigsten auf das RelationShip-Team einstürmten. Und trotz hohen Familienaufkommens war am Wochenende auch schon so mancher Hochseecrack unterwegs, welcher erstaunt die Konstruktion betrachtete und zumindest die Messecrew mit in das kleinste Detail gehende Fachfragen aus dem Gleichgewicht zu bringen versuchte.

Kontakte wurden geknüpft, Adressen ausgetauscht. Das Interesse am Furtwanger Hochschulprojekt ist enorm, nicht zuletzt des im Vorfeld gezeigten hohen Interesses von Seiten der Medien wegen.

Ständiges Blitzlichtgewitter begleitete den Auftritt des Trimarans, TV-Tams drängten sich um das beeindruckende Gebilde und der WDR möchte dafür sorgen, daß die Umsegelung doch nicht ganz "unbemannt" vonstatten geht:

So sitzen bereits seit Samstag Hein Blöd, Käpt’n Blaubär und die Maus in Kleinformat auf dem ab Juni ferngesteuerten Weltumsegler.

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