Furtwangen
(shl) Zwei Tage nach seinem aufsehenerregenden
Junfernflug vergangene Woche nahm der
Fachhochschul-Trimaran im Rhein Wasser unter den
Kiel und startete mit zwei Mann Besatzung von
Breisach aus in Richtung Düsseldorf. Und wie
geht's jetzt weiter ?
Die zwei erfahrenen Hochseesegler,
Professor Reiner Schmid und Volker Möhlmann,
schippern das zunächst noch motorgetriebene
Segelschiff rheinabwärts. Zwei Klappsitze, die
in Luken im Hauptrumpf eingebaut wurden, sind der
einzige Komfort an Bord.
Die internationale Ausstellung
'boot'
in Düsseldorf, wo der Trimaran vom 17.
bis zum 25. Januar zu sehen sein wird, markiert
nach dem riskanten Hubschrauberflug den zweiten
Meilenstein im Zeitplan des Projekts 'The
RelationShip'. Weiter geht es dann nach
Wilhelmshafen. Auf der Jadewerft wurde dem
Hochschul-Team kostenlos eine Halle zur
Verfügung gestellt, wo das dreirümpfige Boot
mit seinem rund eine halbe Million teuren
elektronischen Innenleben ausgerüstet wird.
Mit Spannung erwarten die
Projektmacher dann um den ersten März den Start
zum ersten, noch bemannten Testtörn von
Wilhelmshafen nach Lissabon. Die Reise führt
durch den Ärmelkanal, entlang der französischen
Atlantikküste und durch die Biskaya.
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Bis
zum ersten Juni ankert die RelationShip unterhalb
des Expo-Messegeländes auf dem Tejo, während
auf dem deutschen Messestand das Schiffmodell zu
bestaunen sein wird. Von Lissabon aus macht sie
sich im Juni auf die große Reise, die sie in
geschätzten 281 Segeltagen mehr als 29 000
Seemeilen mutterseelenallein über die Weltmeere
führen soll. Der erste
unbemannte Testtörn hat die Atlantikinsel
Madeira zum Ziel. Danach folgen die Häfen von
Kapstadt, Fremantle(Australien),
Auckland(Neuseeland) und Punta Arenas. Im Gebiet
der Magellanstraße und vor den Küsten steht
jeweils eine Segelcrew bereit, um das Schiff
sicher durch die Zwölf-Meilen-Zone zu steuern.
In Rio, der nächsten Station, wartet bereits ein
ehemaliger Furtwanger Fachhochschulabsolvent, der
die Mannschaft spontan zum Abendessen eingeladen
hat, als er von dem Projekt erfuhr.
Entlang der Ostküste von
Südamerika geht die Fahrt weiter bis nach New
York, bevor die 'RelationShip' ihre Heimreise
über den Atlantik antritt. Für die letzten 730
Seemeilen von Irland bis nach Wilhelmshafen, die
im September 1999 geplant sind, muß aus
seerechtlichen Gründen wieder eine Crew an Bord
sein, die sich die Gischt der Meereswogen
leibhaftig ins Gesicht wehen läßt.
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