Furtwangen
(shl) Guter Start für den Trimaran trotz
Verspätung. Das an der Furtwanger Fachhochschule
entwickelte Schiff ging gestern vor rund 500
Zuschauern am Haken eines Bundeswehrhubschraubers
von Furtwangen aus auf die Reise nach Breisach.
Es soll ohne Besatzung und ferngesteuert die Erde
ein Jahr lang umrunden. Bis
zuletzt ungewiß blieb gestern der Start des
Trimaran "RelationShip" zu seinem
Jungfernflug. Obwohl der Sturm der vergangenen
Tage sich bereits in der Nacht gelegt hatte,
beauftragte Major Horst Rieker vom
Heeresfliegerregiment 25 den Hubschrauberpiloten
mit einem Erkundungsflug, um die noch vorhandenen
Luftturbulenzen auf dem Weg nach Breisach
auszuloten.
Genau um 13.53 Uhr dann
startete der große HC 53-Hubschrauber des Heeres
mit seiner kostbaren Fracht in Richtung Neueck.
Rund 500 Schaulustige, die seit
mehreren Stunden vor dem Horray-Gebäude der
Fachhochschule ausgeharrt hatten, begleiteten den
"Stapellauf zur Luft" des elf Meter
langen und gut drei Tonnen schweren
Forschungsschiffs mit Jubel.
"Am
Wasser Schiffe bauen kann ja jeder."
Antwort
von Professor Schmid auf die Frage von Major
Rieker, warum man sich denn auf einen solch
riskanten Transport eingelassen und das Schiff
nicht gleich in Breisach gebaut habe.
|
___
|
Trotz
des regnerischen Wetters hatte bereits am
Vormittag Gedränge auf dem Studentenparkplatz
geherrscht, als die Ehefrau des
Ministerpräsidenten, Edeltraud Teufel, den
Trimaran zünftig mit einer Flasche Sekt auf den
Namen "RelationShip" taufte. "Es erfüllt sich ein
Menschheitstraum, die ganze Welt zu
umsegeln", sagte Frau Teufel "und
dennoch bleibt das Schiff dank moderner Technik
wie über eine Nabelschnur mit der Fachhochschule
verbunden." Mit guten Wünschen und einem
alten friesischen Sprichwort schickte sie das
Schiff auf seine große Reise.
In Zeiten verstärkten
Wettbewerbs um Studienbewerber aber auch um
qualifiziertes Personal müsse gerade eine
kleine, dezentrale Hochschule mit verstärktes
Anstrengungen auf ihr Potential aufmerksam
machen, sagte Professor Zahradnik in seiner
Festansprache.
Professor Dr. Reiner Schmid,
der vor knapp einem Jahr die Idee geboren hatte,
ein autonomes Schiff zu bauen, um damit erstmals
unbemannt die Welt zu umsegeln, umschrieb noch
einmal den Sinn des Hochschulprojekts über die
dafür nötigen technischen Entwicklungen hinaus:
Bindungen sollen geschaffen und Verbindungen
gepflegt werden.
|