RelationShip

Badische Zeitung 08. Jan 1998: Seite: 1 / 1

Gestern ging das High-Tech-Boot in die Luft

Der Trimaran hat jetzt Wasser unterm Kiel

Von unserem Mitarbeiter Jürgen Ruf

Furtwangen. Gestern, kurz vor 14 Uhr, war es soweit: Der von Studenten und Professoren der Fachhochschule Furtwangen gebaute Trimaran wurde von einem Transporthubschrauber der Bundeswehr an die Leine genommen und an den Rhein Breisach geflogen. Von dort aus soll er - unbemannt und ferngesteuert - die Welt umsegeln (BZ von gestern).


Erwin Teufel kam nicht


Mehr als 700 Menschen verfolgten das Schauspiel, das bereits um 10 Uhr mit einem offiziellen Festakt im Horray-Gebäude begonnen hatte. Edeltraud Teufel, die Frau des Ministerpräsidenten, taufte das dreirümpfige Boot auf den Namen ‘RelationShip’. Der Ministerpräsident selbst - er ist Schirmherr des Trimaran-Projektes - hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt. In einem Schreiben an den Rektor der Fachhochschule, Walter Zahradnik, lobte der CDU-Politker die ‘gute Idee und die technologische Spitzenleistung’ der Organisatoren. ‘Sie haben Pionierarbeit geleistet’, ließ der Landesvater die Furtwanger wissen.

Bevor der Trimaran in die Luft ging, wurde er von Studentenpfarrer Bernhard Kuhn gesegnet. ‘Dieses Schiff ist ein herrlicher Anblick’, freute sich der Geistliche.

___ Anschließend hieß es für die zahlreichen Schaulustigen: warten.

Die Bundeswehr, die für den Transport drei Hubschrauber einsetzte, benötigte zweieinhalb Stunden, um den aufwendigen Flug vorzubereiten.


Gewaltiges Medienecho


Die eigentliche Aktion ging relativ zügig über die Bühne. Ein schwerer Helikopter kreiste nur noch wenige Meter über der Konstruktion während Soldaten und FH-Techniker die Seile anbrachten. Begleitet von einem Hubschrauber des ZDF hob die Bundeswehrmaschine ab und flog mit dem Trimaran als Anhängsel über die Dächer Furtwangens hinweg.

Aufgrund des starken Windes dauerte der Flug von Furtwangen nach Breisach 45 Minuten, 25 Minuten länger als ursprünglich geplant. Der Trimaran konnte unter der Europabrücke unbeschadet zu Wasser gelassen werden.

Das Medienecho auf den ungewöhnlichen Transport war gewagt. Zahlreiche Fernsehteams und Fotographen sowie Journalisten aus ganz Deutschland waren nach Furtwangen gekommen. ‘Eine Riesengeschichte’, freute sich ein Reporter: ’So etwas sieht man nicht jeden Tag’.

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