Ministerpräsident
Erwin Teufel (CDU) ist Landtagsabgeordneter für
den Schwarzwald-Baar-Kreis. Er hat die
Schirmherrschaft für den Bau des Trimarans an
der Fachhochschule Furtwangen (FHF) übernommen.
Teufel stellte sich den Fragen von BZ-Mitarbeiter
Jürgen Ruf.
BZ-Interview
Warum unterstützen Sie
dieses Projekt?
Teufel: RelationShip ist ein
innovatives und einmaliges Forschungsprojekt. Die
Studenten und Forscher an der Fachhochschule
Furtwangen haben sich an Aufgaben und Probleme
herangewagt, die in dieser Komplexität noch nie
da waren. Solche Ideen bringen unser Land voran.
Ist der Trimaran-Bau ein
Vorzeigeprojekt für Baden-Württemberg, dem
Land der Dichter und Tüftler?
Teufel: Man kann den Bau des
Trimarans zweifellos als eines der
Vorzeigeobjekte im Forschungsbereich des Landes
betrachten. Das Projekt soll außer der
Bewältigung technischer Probleme die
kooperativen Fähigkeiten der FHF aufzeigen.
Zudem kann die FHF ihre Leistungsfähigkeit unter
Beweis stellen und internationale Kontakte
knüpfen.
Das Vorhaben kostet eine
Menge Geld. Außer Spesen nichts gewesen?
Teufel: Natürlich entstehen
erhebliche Kosten für diese völlig neue
Projekt. Durch Sponsoring und
|
___
|
Kooperation
hat die Fachhochschule neue Wege der Finanzierung
gefunden. Unabhängig von der Außenwirkung
werden im Rahmen der Projektentwicklung eine
Vielzahl von Diplomarbeiten, Studienarbeiten und
Projektstudien ermöglicht. Ein wesentlicher
Kernpunkt ist die Einbindung aller Fachbereiche
der Hochschule. Das Know-how von
Wirtschaftswissenschaftlern, Informatikern,
Mathematikern, Marketingspezialisten,
Elektronikern und Mikosystemtechnikern sind hier
gefragt. Sie alle bringen ihr Wissen ein, damit
das Projekt erfolgreich durchgeführt werden
kann. Die
Organisatoren müssen sich in der
Privatwirtschaft Sponsoren suchen. Kann das Land
dieses Vorhaben nicht alleine stemmen?
Teufel: Die Gesamtkosten
belaufen sich nach meinen Informationen auf zirka
1,5 bis 2 Millionen Mark. Die Hochschule kann
diese Kosten nicht aus dem laufenden Haushalt
bezahlen. Natürlich könnte das Land solche
Einzelprojekte fördern. Wir wollen unsere
Hochschulen jedoch auch in finanzieller Sicht
unabhängiger machen. An diesem Beispiel zeigt
sich, daß gute und innovative Ideen tatkräftig
von der Wirtschaft unterstützt werden. Dies ist
der Weg, den die Hochschulen gehen müssen, damit
wir eine dauerhafte Verzahnung zwischen
Wirtschaft und Hochschule erreichen.
Wir der Trimaran-Bau
einmalig bleiben ?
Teufel: Die Hochschule wird
vorerst dieses Projekt zu Ende bringen. Parallel
dazu laufen in Furtwangen eine Vielzahl von
interessanten Arbeiten. Gerade an dieser
Fachhochschule wird seit einigen Jahren die
Forschung erheblich ausgebaut. Was jedoch nach
dem Trimaran kommt, kann ich nicht beurteilen.
Hier sind Forscher und Studenten der
Fachhochschule gefragt.
|