RelationShip

Badische Zeitung 07. Jan. 1998: Seite: 1 / 1

Ministerpräsident Erwin Teufel zum Trimaran-Projekt der Fachhochschule Furtwangen

"Solche Ideen bringen unser Land voran"

Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) ist Landtagsabgeordneter für den Schwarzwald-Baar-Kreis. Er hat die Schirmherrschaft für den Bau des Trimarans an der Fachhochschule Furtwangen (FHF) übernommen. Teufel stellte sich den Fragen von BZ-Mitarbeiter Jürgen Ruf.

BZ-Interview


Warum unterstützen Sie dieses Projekt?

Teufel: RelationShip ist ein innovatives und einmaliges Forschungsprojekt. Die Studenten und Forscher an der Fachhochschule Furtwangen haben sich an Aufgaben und Probleme herangewagt, die in dieser Komplexität noch nie da waren. Solche Ideen bringen unser Land voran.

Ist der Trimaran-Bau ein Vorzeigeprojekt für Baden-Württemberg, dem ‘Land der Dichter und Tüftler’?

Teufel: Man kann den Bau des Trimarans zweifellos als eines der Vorzeigeobjekte im Forschungsbereich des Landes betrachten. Das Projekt soll außer der Bewältigung technischer Probleme die kooperativen Fähigkeiten der FHF aufzeigen. Zudem kann die FHF ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und internationale Kontakte knüpfen.

Das Vorhaben kostet eine Menge Geld. Außer Spesen nichts gewesen?

Teufel: Natürlich entstehen erhebliche Kosten für diese völlig neue Projekt. Durch Sponsoring und

___ Kooperation hat die Fachhochschule neue Wege der Finanzierung gefunden. Unabhängig von der Außenwirkung werden im Rahmen der Projektentwicklung eine Vielzahl von Diplomarbeiten, Studienarbeiten und Projektstudien ermöglicht. Ein wesentlicher Kernpunkt ist die Einbindung aller Fachbereiche der Hochschule. Das Know-how von Wirtschaftswissenschaftlern, Informatikern, Mathematikern, Marketingspezialisten, Elektronikern und Mikosystemtechnikern sind hier gefragt. Sie alle bringen ihr Wissen ein, damit das Projekt erfolgreich durchgeführt werden kann.

Die Organisatoren müssen sich in der Privatwirtschaft Sponsoren suchen. Kann das Land dieses Vorhaben nicht alleine stemmen?

Teufel: Die Gesamtkosten belaufen sich nach meinen Informationen auf zirka 1,5 bis 2 Millionen Mark. Die Hochschule kann diese Kosten nicht aus dem laufenden Haushalt bezahlen. Natürlich könnte das Land solche Einzelprojekte fördern. Wir wollen unsere Hochschulen jedoch auch in finanzieller Sicht unabhängiger machen. An diesem Beispiel zeigt sich, daß gute und innovative Ideen tatkräftig von der Wirtschaft unterstützt werden. Dies ist der Weg, den die Hochschulen gehen müssen, damit wir eine dauerhafte Verzahnung zwischen Wirtschaft und Hochschule erreichen.

Wir der Trimaran-Bau einmalig bleiben ?

Teufel: Die Hochschule wird vorerst dieses Projekt zu Ende bringen. Parallel dazu laufen in Furtwangen eine Vielzahl von interessanten Arbeiten. Gerade an dieser Fachhochschule wird seit einigen Jahren die Forschung erheblich ausgebaut. Was jedoch nach dem Trimaran kommt, kann ich nicht beurteilen. Hier sind Forscher und Studenten der Fachhochschule gefragt.

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