WILHELMSHAVEN
/ FURTWANGEN (umh). Als ein "Paradebeispiel
deutscher Innovations- und Wagniskultur" hat
Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel gestern in
Wilhelmshaven das Projekt des unbemannt um die
Welt segelnden Trimarans "RelationShip"
gelobt. Auf einer
Pressekonferenz zur Ankunft des in der
Fachhochschule Furtwangen gebauten elf Meter
breiten Rumpfes bei der "Neue
Jadewerft" versprach Kinkel, sich engagiert
für das Vorhaben einzusetzen. So wolle er sich
an die Regierungen aller neun Staaten wenden, die
der Trimaran auf seiner Reise ansteuern werden,
um sie zu bitten, eine schützende Hand über das
Projekt zu halten.
Als Baden-Württemberger sei er
auch "ein bißchen Lokalpatriot"
angesichts der in der Schwarzwaldstadt Furtwangen
gezeigten Leistung. Durch die spektakulären
Bilder vom Hubschraubertransport des Trimarans
von der in 900 Meter Höhe gelegenen
Fachhochschule zum Rhein hinunter sei er auf das
Projekt aufmerksam geworden. Er verspüre
"spontane Begeisterung, daß sich die FHF
einer solchen Herausforderung stellt".
Kinkel: "Es ist ein weltumspannendes
Projekt, bei dem ich helfen kann und will."
Der Hochtechnologie werden damit eine Spur
gebahnt. Der automatisch gesteuerte und
überwachte Trimaran "RelationShip"
stelle einen "Botschafter des
Zukunftsstandorts Deutschland und damit auch des
Studienstandorts Deutschland" dar.
Gleichzeitig werbe er für die EXPO 2000.
Das Projekt demonstrierte, wie
Ideen in innovative Lösungen und Realität
umsetzbar seien. Dies sei wichtig ebenfalls
angesichts der Tatsache, daß bei ausländischen
Studenten die Attraktivität der deutschen
Hochschulen ein wenig verloren habe. Dafür sei
jedoch nicht die Qualität der
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Fachhochschulen,
die weltweit einen guten Ruf hätten,
verantwortlich, sondern andere Gründe. "Wir
wollen ein High-Tech-Produkt und ein Ereignis
zugleich darstellen", betonte der Rektor der
FH Furtwangen, Professor Dr. Walter Zahradnik.
Die "RelationShip" sei real und
symbolhaft zugleich. Als Symbol stehe sie für
Innovation, Unternehmertum und interdisziplinäre
Zusammenarbeit. Der aus Zedernholzleisten, mit
harzgetränkte Glas- und Kohlefasern verstärkte
Rumpf erhält in der Halle der "Neue
Jadewerft" in den nächsten Wochen sein
reichhaltiges elektronisches Innenleben sowie
Mast und Segel. Vielleicht im März/April könnte
die ersten Probeschläge auf der Jade
stattfinden. Von Wilhelmshaven soll der Trimaran
dann zunächst bemannt nach Lissabon gesegelt
werden, wo das Projekt auf der EXPO vorgestellt
wird und das Boot auf dem Tejo noch einmal
festgemacht, bevor es am 1.Juni zur unbemannten
Weltumsegelung startet. Professor Martin Eichele
von der Fachhochschule Furtwangen sieht dabei in
der "RelationShip" ein
"faszinierendes Vehikel für den Transport
von Botschaften". Parallel zur Reise des mit
Videokameras bestückten Trimarans könne man im
Internet mitsurfen und damit live im Sturm und
bei Sonnenuntergängen dabeisein. Nicht zuletzt
wolle man mit dem Projekt "deutschen
Pioniergeist" verkörpern und einen kleinen
Teil zur Völkerverständigung leisten. AUSSENMINISTER KLAUS KINKEL, stattete
gestern der Neuen Jadewerft in Wilhelmshaven
einen Besuch ab, auf der der Trimaran der
Fachhochschule Furtwangen gerade seine
hochtechnologische Ausstattung erhält. Vor einem
Modell ließ sich der Minister von Projektleiter
Rainer Schmidt die Details erklären.
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