RelationShip

Schwarzwälder Bote 18.12.97: Seite: 1/1

Bootsprojekt der FH kostet rund drei Millionen

Finanzierung soll ganz über Sponsoren laufen / Hubschraubertransport nach Breisach übernimmt Bundeswehr

Furtwangen (wl). Mit einem von der Fördergesellschaft zur Verfügung gestellten Startkapital von rund 20000 Mark fing es an; auf rund drei Millionen Mark wird das "RelationsShip"-Projekt der Fachhochschule Furtwangen jetzt veranschlagt. Doch öffentliche Mittel werden dazu nicht benötigt: Der FH-Trimaran, der am 7. Januar 98 nach Breisach transportiert werden soll, segelt mit Sponsoren-Geldern rund um die Welt.

Bei einer Pressekonferenz stellte die Fachhochschule das spektakuläre Projekt gestern noch einmal vor, das vor allem dazu dienen soll, die Hochschule in Zeiten knapper Kassen in der aktuellen Diskussion zu halten, wie Rektor Zahradnik zu Beginn unterstrich. Das Projekt sei für die FH ein wichtiges Mittel der Identifikation nach innen wie nach außen.

Los geht es allerdings nicht zu Wasser, denn die Berg wäre doch wohl etwas zu schmal für das hochseetaugliche Schiff; vielmehr geht es zuerst einmal in die Luft. Am 7. Januar 1998 soll das aufgrund seiner Ausleger recht sperrige Boot am Haken eines Bundeswehr-Transporthubschraubers von Furtwangen nach Breisach transportiert werden. Seine Maße: 11 Meter lang und 9 Meter breit.

Überigens ist der Transport auch für die Bundeswehr Neuland, da man nicht weiß, wie der Trimaran in der Luft reagiert. Und während die Bundeswehr die Festkosten für den Lastenhubschrauber samt zweier Begleithubschrauber selbst übernimmt, muß die Fachhochschule die variablen Kosten tragen, etwa für den Treibstoff. Und das sind immerhin noch 17400 Mark, teilte Katzsch mit. SWF und ZDF werden live von dem Transportunternehmen berichten.

Zuvor steht an diesem Tag aber erst einmal die Bootstaufe an wie Professor Rolf Katzsch erläuterte. Und diese Taufe soll von der Gattin von Ministerpräsident Erwin Teufel vorgenommen werden, der dazu ebenfalls nach Furtwangen kommen

___ will, falls es irgend möglich ist. Schließlich ist ein Stapellauf in Furtwangen ja etwas Ungewöhnliches.

Die Zeit drängt, denn bereits am 13. Januar soll das Schiff bei Düsseldorf von Spezialkränen aus dem Rhein gehievt werden, um einen Platz in der Ausstellung "boot" einzunehmen. Und einige Tage wird es dauern, bis das "RelationShip", angetrieben von einem Außenbord-Motor und erst einmal bemannt, den Rhein hinuntergetrieben sein wird. Auf der weltgrößten Bootsmesse ist das Schiff dann vom 17. bis 25. Januar in Halle 14 zu bestaunen.

Freilich noch ohne "Eingeweide". Diese sollen anschließend in Wilhelmshaven eingebaut werden, etwa die gesamte Elektronik, Navigation, Sensorik und Hydraulik. Schließlich starte dann Ende März 1998 eine Crew zur EXPO'98 nach Lissabon, der erste Teil der Weltumsegelung wird also noch bemannt erfolgen, bevor im Juni die unbemannte Weltumsegelung beginnt.

Längst schon angelaufen ist währenddessen das Marketing hinter den Kulissen. Enno Wassmer von der Wirtschaftswerbung Woerlen, Freiburg, erläuterte das neue Kommunikationskonzept, wonach das Projekt vor allem emotionalisiert werden soll. So heißt es jetzt: "The RelationShip - be part of the challenge" (mach' mit bei der Herausforderung). Dies gilt natürlich in erster Linie für die Sponsoren, aber auch für alle, die weltweit den Weg des Schiffes verfolgen wollen, was via Internet ermöglicht wird.

Über die Präsentation des Projektes im Internet berichtete gestern Professor Anton Illik. Fast von selbst versteht es sich, daß zahlreiche Studenten der FHF an dem Projekt beteiligt sind. "Da steht viel Enthusiasmus und Einsatzbereitschaft dahinter" versicherte Rolf Katzsch. Rund 160 studentische Mitarbeiter beteiligen sich derzeit an dem Projekt.

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