Furtwangen
(wl). Mit einem von der Fördergesellschaft zur
Verfügung gestellten Startkapital von rund 20000
Mark fing es an; auf rund drei Millionen Mark
wird das "RelationsShip"-Projekt der
Fachhochschule Furtwangen jetzt veranschlagt.
Doch öffentliche Mittel werden dazu nicht
benötigt: Der FH-Trimaran, der am 7. Januar 98
nach Breisach transportiert werden soll, segelt
mit Sponsoren-Geldern rund um die Welt. Bei einer Pressekonferenz stellte die
Fachhochschule das spektakuläre Projekt gestern
noch einmal vor, das vor allem dazu dienen soll,
die Hochschule in Zeiten knapper Kassen in der
aktuellen Diskussion zu halten, wie Rektor
Zahradnik zu Beginn unterstrich. Das Projekt sei
für die FH ein wichtiges Mittel der
Identifikation nach innen wie nach außen.
Los geht es allerdings nicht zu
Wasser, denn die Berg wäre doch wohl etwas zu
schmal für das hochseetaugliche Schiff; vielmehr
geht es zuerst einmal in die Luft. Am 7. Januar
1998 soll das aufgrund seiner Ausleger recht
sperrige Boot am Haken eines
Bundeswehr-Transporthubschraubers von Furtwangen
nach Breisach transportiert werden. Seine Maße:
11 Meter lang und 9 Meter breit.
Überigens ist der Transport
auch für die Bundeswehr Neuland, da man nicht
weiß, wie der Trimaran in der Luft reagiert. Und
während die Bundeswehr die Festkosten für den
Lastenhubschrauber samt zweier
Begleithubschrauber selbst übernimmt, muß die
Fachhochschule die variablen Kosten tragen, etwa
für den Treibstoff. Und das sind immerhin noch
17400 Mark, teilte Katzsch mit. SWF und ZDF
werden live von dem Transportunternehmen
berichten.
Zuvor steht an diesem Tag aber
erst einmal die Bootstaufe an wie Professor Rolf
Katzsch erläuterte. Und diese Taufe soll von der
Gattin von Ministerpräsident Erwin Teufel
vorgenommen werden, der dazu ebenfalls nach
Furtwangen kommen
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will,
falls es irgend möglich ist. Schließlich ist
ein Stapellauf in Furtwangen ja etwas
Ungewöhnliches. Die
Zeit drängt, denn bereits am 13. Januar soll das
Schiff bei Düsseldorf von Spezialkränen aus dem
Rhein gehievt werden, um einen Platz in der
Ausstellung "boot" einzunehmen. Und
einige Tage wird es dauern, bis das
"RelationShip", angetrieben von einem
Außenbord-Motor und erst einmal bemannt, den
Rhein hinuntergetrieben sein wird. Auf der
weltgrößten Bootsmesse ist das Schiff dann vom
17. bis 25. Januar in Halle 14 zu bestaunen.
Freilich noch ohne
"Eingeweide". Diese sollen
anschließend in Wilhelmshaven eingebaut werden,
etwa die gesamte Elektronik, Navigation, Sensorik
und Hydraulik. Schließlich starte dann Ende
März 1998 eine Crew zur EXPO'98 nach Lissabon,
der erste Teil der Weltumsegelung wird also noch
bemannt erfolgen, bevor im Juni die unbemannte
Weltumsegelung beginnt.
Längst schon angelaufen ist
währenddessen das Marketing hinter den Kulissen.
Enno Wassmer von der Wirtschaftswerbung Woerlen,
Freiburg, erläuterte das neue
Kommunikationskonzept, wonach das Projekt vor
allem emotionalisiert werden soll. So heißt es
jetzt: "The RelationShip - be part of the
challenge" (mach' mit bei der
Herausforderung). Dies gilt natürlich in erster
Linie für die Sponsoren, aber auch für alle,
die weltweit den Weg des Schiffes verfolgen
wollen, was via Internet ermöglicht wird.
Über die Präsentation des
Projektes im Internet berichtete gestern
Professor Anton Illik. Fast von selbst versteht
es sich, daß zahlreiche Studenten der FHF an dem
Projekt beteiligt sind. "Da steht viel
Enthusiasmus und Einsatzbereitschaft
dahinter" versicherte Rolf Katzsch. Rund 160
studentische Mitarbeiter beteiligen sich derzeit
an dem Projekt.
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