RelationShip

Schwarzwälder Bote 09.12.97: Seite: 1/1

FH-Boot verläßt Horray-Gebäude durch die Luft

Rumpf und Teile mit einem Kranen auf Zeh-Gelände gehievt / Bald geht es per Hubschrauber nach Breisach

Furtwangen(wl). Gestern kurz nach 11 Uhr war es soweit: Rumpf und Ausleger von RelationShip, dem Fachhochschul-Boot, das künftig durch die Weltmeere kreuzen soll, verließ mit Hilfe eines riesigen Autokrans das Horray-Gebäude. Das Fenster war dafür samt Rahmen extra herausgebrochen worden. Jetzt wird das Boot in einem Zelt weiter zusammengebaut.

Professor Dr. Reiner Schmid, technischer Projekt-Leiter, bedauert zwar etwas, daß das Boot nicht weiter im Gebäude-Innern zusammengesetzt und laminiert werden kann. Doch dann hätte man nicht nur ein Fenster, sondern die ganze Wand herausbrechen müssen. So heißt es jetzt allerdings, das Zelt auf dem Zeh-Gelände kräftig heizen, denn die Glasfaser-Schicht, die auf dem Holzrumpf aufgetragen wird, benötigt mindestens 20 Grad, um verarbeitet werden zu können.

Bis Anfang Januar sollen nun die Querträger des Trimarans mit dem Rumpf verbunden werden, ferner sind die Ausleger an die Querträger zu montieren. Der Rest gilt dann der Optik, es wird geschliffen und gespachtelt.

Am 7. Januar verläßt das ozeantaugliche Schiff dann die Werft der Fachhochschule und wird zum Rhein transportiert - und zwar per Hubschrauber. Ziel des Fluges mit dem Schiff am Strick ist der Breisacher Rheinhafen. Hier wird das Boot dann das erste Mal zu Wasser gelassen. Möglicherweise werde bei diesem

___ feierlichen Augenblick auch Ministerpräsident Erwin Teufel zugegen sein, meinte Schmid.

Und dann geht es den Rhein hinunter nach Düsseldorf zu der Ausstellung ‘boot’, der weltgrößten Bootsausstellung, die im letzten Jahr 150 000 Besucher verzeichnete. Seitens der FHF erhofft man sich hiervon natürlich einen gewaltigen PR-Effekt. Vier Tage sind für die Fahrt rheinabwärts veranschlagt. Und in diesem Fall soll das Boot von Hand gesteuert werden, eine zweiköpfige Crew soll nach Auskunft von Reiner Schmid die eigentliche Bootsbesatzung stellen, zwei Personen sollen zudem einen Kombi als Begleitfahrzeug steuern, das die Bootsbesatzung dann auch zu den jeweiligen Unterkünften bringt. ‘Wir hoffen jetzt nur, daß es bis dahin kein Eis auf dem Rhein gibt’, meinte Schmid.

Gestern jedenfalls verfolgten zahlreiche Schaulustige, vor allem natürlich Studenten, wie die Bootsteile mit dem Kranen aus dem zweiten Obergeschoß des Horray-Gebäudes gehievt wurden. Auch ein Film-Team des ZDF war zur Stelle, um den Vorgang festzuhalten. Auf dem letzten Stück war dann allerdings noch Handarbeit angesagt: ein Trägerwagen mit dem Boot darauf wurde in das Zelt geschoben, das für die doch ziemlich ausladende Schiffskonstruktion gerade richtig dimensioniert war. Nun kann das Fenster wieder eingemauert werden.

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