Furtwangen(wl).
Gestern kurz nach 11 Uhr war es soweit: Rumpf und
Ausleger von RelationShip, dem
Fachhochschul-Boot, das künftig durch die
Weltmeere kreuzen soll, verließ mit Hilfe eines
riesigen Autokrans das Horray-Gebäude. Das
Fenster war dafür samt Rahmen extra
herausgebrochen worden. Jetzt wird das Boot in
einem Zelt weiter zusammengebaut. Professor Dr. Reiner Schmid, technischer
Projekt-Leiter, bedauert zwar etwas, daß das
Boot nicht weiter im Gebäude-Innern
zusammengesetzt und laminiert werden kann. Doch
dann hätte man nicht nur ein Fenster, sondern
die ganze Wand herausbrechen müssen. So heißt
es jetzt allerdings, das Zelt auf dem
Zeh-Gelände kräftig heizen, denn die
Glasfaser-Schicht, die auf dem Holzrumpf
aufgetragen wird, benötigt mindestens 20 Grad,
um verarbeitet werden zu können.
Bis Anfang Januar sollen nun
die Querträger des Trimarans mit dem Rumpf
verbunden werden, ferner sind die Ausleger an die
Querträger zu montieren. Der Rest gilt dann der
Optik, es wird geschliffen und gespachtelt.
Am 7. Januar verläßt das
ozeantaugliche Schiff dann die Werft der
Fachhochschule und wird zum Rhein transportiert -
und zwar per Hubschrauber. Ziel des Fluges mit
dem Schiff am Strick ist der Breisacher
Rheinhafen. Hier wird das Boot dann das erste Mal
zu Wasser gelassen. Möglicherweise werde bei
diesem
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feierlichen
Augenblick auch Ministerpräsident Erwin Teufel
zugegen sein, meinte Schmid. Und dann geht es den Rhein hinunter nach
Düsseldorf zu der Ausstellung boot,
der weltgrößten Bootsausstellung, die im
letzten Jahr 150 000 Besucher verzeichnete.
Seitens der FHF erhofft man sich hiervon
natürlich einen gewaltigen PR-Effekt. Vier Tage
sind für die Fahrt rheinabwärts veranschlagt.
Und in diesem Fall soll das Boot von Hand
gesteuert werden, eine zweiköpfige Crew soll
nach Auskunft von Reiner Schmid die eigentliche
Bootsbesatzung stellen, zwei Personen sollen
zudem einen Kombi als Begleitfahrzeug steuern,
das die Bootsbesatzung dann auch zu den
jeweiligen Unterkünften bringt. Wir hoffen
jetzt nur, daß es bis dahin kein Eis auf dem
Rhein gibt, meinte Schmid.
Gestern jedenfalls verfolgten
zahlreiche Schaulustige, vor allem natürlich
Studenten, wie die Bootsteile mit dem Kranen aus
dem zweiten Obergeschoß des Horray-Gebäudes
gehievt wurden. Auch ein Film-Team des ZDF war
zur Stelle, um den Vorgang festzuhalten. Auf dem
letzten Stück war dann allerdings noch
Handarbeit angesagt: ein Trägerwagen mit dem
Boot darauf wurde in das Zelt geschoben, das für
die doch ziemlich ausladende Schiffskonstruktion
gerade richtig dimensioniert war. Nun kann das
Fenster wieder eingemauert werden.
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