Furtwangen
(shl) Auf gutem Kurs segelt das Projekt
RelationShip der Furtwanger Fachhochschule. Die
Fertigstellung des Trimarans, der im kommenden
Jahr als erster autonomer Segler unbemannt und
vom Schwarzwald aus ferngesteuert, die Welt
umsegeln soll, läuft auf vollen Touren. Am 7.
Januar soll das dreirümpfige Forschungsschiff im
Beisein von Schirmherr Ministerpräsident Erwin
Teufel "zu Luft und zu Wasser" vom
Stapel laufen. Frau
Teufel wird die Schiffstaufe übernehmen. Ein
Lasthubschrauber der Bundeswehr, der schon mit
mehreren Probeanflügen durch das Bregtal auf
sich aufmerksam gemacht hat, wird den elf Meter
langen und neun Meter breiten Bootskörper über
die Schwarzwaldgipfel nach Breisach
transportieren, wo er im Rhein zu Wasser gelassen
wird. Von da an bleiben der Crew nur noch wenige
Tage, um das RelationShip auf eigenem Kiel
rheinabwärts Richtung Düsseldorf zu schippern,
wo es auf der "boot" einem fachkundigem
Publikum vorgestellt werden wird.
Schon für den 13. Januar ist
der Lastenkran geordert, der das auf gut zwei
Tonnen geschätzte Schiff in die Halle 14 des
Messegeländes hieven soll. Bereits für heute
steht die offizielle Verbiegung des Trimarans mit
Hilfe eines extra angelieferten
Industrie-Wiegesystems auf dem Zeitplan des
Projektteams.
Wichtig ist das genaue Gewicht
des Schiffskörpers vor allem für die
Bundeswehr- Mannschaft, die den Trimaran sicher
nach Breisach bringen soll und damit vor einer
ungewöhnlichen und nicht unproblematischen
Aufgabe steht. Würde der gewaltige Schiffsrumpf
ins Rotieren geraten, so könnte er den
Hubschrauber durchaus zum Schlingern bringen,
erklärte der für die Koordination
|
___
|
zuständige
Professor Rolf Katzsch gestern im Rahmen einer
Pressekonferenz bei der auch zahlreiche
auswärtige Medienvertreter anwesend waren. Aus Sicherheitsgründen dürfen deshalb
nur zwei Begleithubschrauber, von denen einer
für die beiden erwarteten Fernsehteams
reserviert ist, die kostbare Fracht bis zum Rhein
eskortieren. Doch der bisher wohl einmalige
Lufttransport ist nur eine von unzähligen
Herausforderungen, die das Hochschulprojekt mit
sich bringt.
Neben acht Professoren die für
Bau, Koordination, Recht oder Finanzen
verantwortlich zeichen und den technischen
Angestellten, die weit über ihre
Dienstverpflichtung hinaus Arbeit in den
Schiffsbau investiert haben, sind es vor allem
rund 150 Studenten der Fachhochschule, die sich
in zahllosen Arbeitsgruppen mit den Problemen des
RelationShip befassen.
Sie kümmern sich ebenso um die
Frage, wie häufig die einschlägige
Internet-Homepage in den USA abgerufen wird, wie
um die Satelliten - Kommunikation oder das
Marketing für das Unternehmen, das sich
ausschließlich aus Spenden und Sponsorengeldern
finanziert.
Trotz aller technischen
Höchstleitungen ist noch nicht absehbar, ob das
Schiff den Naturgewalten auf hoher See
standhalten wird. "The relationship - Be
part of the challenge" (etwa: "sei bei
der Herausforderung dabei") heißt deshalb
der neue Slogan, mit dem das kühne Projekt
künftig auf sich aufmerksam machen will. Das
Bild einer riesigen Woge soll diese
Herausforderung verdeutlichen.
|