VON
FRANK GROTELÜSCHEN Mittlerweile
zählen sie zu den Stammgästen auf den
Weltmeeren: Einhandsegler, die im Alleingang den
Globus umschippern. Ein noch größeres Abenteuer
hat eine Gruppe von Ingenieuren aus dem
Schwarzwald im Sinn. Die Tüftler basteln an
einem Trimaran, einem Boot mit drei Rümpfen, das
im kommenden Jahr ganz und gar unbemannt die Welt
umsegeln soll.
Die Crew des auf
RelationShip" getauften Rennbootes:
Drei Bordrechner, die mit der Steuerzentrale an
der Fachhochschule Furtwangen im Schwarzwald
über einen Kommunikationssatelliten in
ständiger Verbindung stehen. Die Beobachter:
drei Videokameras auf Schwenk- und Neigeköpfen,
eine von ihnen in der Position des fehlenden
Steuermanns.
Wir dachten über ein
Projekt nach, an dem möglichst viele
Fachbereiche, darunter
Automatisierungstechnik, Elektronik,
Informationssysteme und Wirtschaftsinformatik
beteiligt werden könnten", berichtet
Projektleiter J. Anton Illik, Professor für
Software-Engineering und Programmiersprachen an
der Furtwanger Fachhochschule. Einer
unserer Kollegen hat vor einigen Jahren schon mal
einen konventionellen Trimaran gebaut - da kam
plötzlich die Idee, es erstmals in der
Geschichte des Segelsports mit einer unbemannten
Variante zu versuchen."
Ein Trimaran ist eine extrem
kentersichere Bootsform, denn der schlanke
Mittelrumpf ist von zwei festen Auslegern
flankiert. Das Exemplar
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aus
Furtwangen wird neun Meter breit sein, bei einer
Länge von zwölf Metern. Hydraulische Systeme
sollen entweder ferngesteuert oder auf Anweisung
des Bordcomputers die Segel setzen und wieder
raffen. Für die Navigation sorgt das globale
Satellitensystem GPS. Auf hoher See kann es mit
einer Genauigkeit von zehn bis 20 Metern die
jeweilige Position des Dreirümpflers orten.
Es handelt sich weitgehend um
Standardsysteme aus der Schiffs- und
Bootstechnik, die von unseren Studenten
modifiziert werden", erläutert Illik. Hurrikans umschiffen
Mit an Bord" sind
auch Experten einer nautischen Fachhochschule in
Stettin sowie ein Wetterspezialist aus dem
US-Bundesstaat Colorado. Sie helfen bei der
Berechnung der jeweilige Route. Wir können
natürlich auch spontan eingreifen, um zum
Beispiel einen Hurrikan zu umschiffen", so
Illik. Die Brücke" in der
Fachhochschule Furtwangen soll rund um die Uhr
besetzt sein. Von einem Zusammenstoß mit anderen
Schiffen gehen die virtuellen Kapitäne nicht aus
- sie wollen abgelegene, wenig befahrene Routen
einschlagen.
Der Zeitplan steht schon fest:
Im Dezember soll ein Helikopter die Segeljacht
ins Schlepptau nehmen, um sie über die Anhöhe
des Schwarzwalds schweben zu lassen und am Rhein
ihrem Bestimmungselement zu übergeben.
Flußabwärts geht es dann weiter nach
Düsseldorf -
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