Furtwangen
(rm). Der Trimaran ist elf Meter lang und neun
Meter breit, trägt den Namen "The
RelationShip" und schippert im kommenden
Jahr als Symbol von Innovation und High-Tech an
der Fachhochschule Furtwangen über die
Weltmeere. Das drei Millionen Mark teuere
Unterfangen, mit keiner Mark aus öffentlichen
Mitteln finanziert, vereint Studiengänge und
rund 160 Studenten sowie 20 Sponsoren unter einem
Hut. Das ehrgeizige Projekt soll der FHF
weltweite Beachtung und Vorteile im Rennen um
Studenten und Fördermittel bringen. Der Stapellauf des Trimarans, der die
Welt real und virtuell umrunden wird, erfolgt um
Mittwoch, 7. Januar 1998. FHF-Rektor Walter
Zahradnik sieht in dem unbemannt auf Reise
gehenden Segelschiff ein Mittel zur inneren
Identifikation. Es sei die Chance ein gutes
Angebot an Studiengängen in den Blickpunkt zu
rücken. Und noch bevor der erste Wind das Segel
strafft, hat sich gar aus Brasilien ein
ehemaliger Student der FHF gemeldet, der in
seiner Heimatzeitung einen Bericht darüber
gelesen hat. Das Interesse an dem Segeltörn
steigt, vor allem in Amerika und auch in
Osteuropa registrieren die Verantwortlichen des
Projektes eine kontinuierliche Zunahme.
Professor Rolf M. Katzsch
vermittelte gestern einen Überblick zum Stand
des Projekts. Zur Zeit werden Rümpfe und
Querträger montiert und nach dem Flug nach
Breisach wird der Trimaran erstmals auf dem Rhein
Wasser unter den Kielen haben und nach
Düsseldorf auf die Boot-Messe fahren. Danach
wird auf der Jadewerft in Wilhelmshaven das
Schiff mit Hydraulik-, Sensorik-, Elektronik- und
Navigationsinstrumenten ausgestattet. Im März
1998
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startet
der Trimaran mit einer Crew zu einem Testtörn
nach Lissabon, wo das Schiff auf dem Tejo,
unterhalb des deutschen Pavillons, auf der EXPO
98 zu sehen sein wird. Am 1. Juni 1998 beginnt in
Lissabon, die einmalige unbemannten
Weltumsegelung. Das Projekt erforscht neue Wege
der automatisierten Steuerung und Fernsteuerung
autonomer Systeme und integriert verschiedene
Disziplinen und Partner. Den notwendigen Strom
erzeugen Solarzellen und wie diese auf
salzhaltiges Meerwasser reagieren, ist ein
Entwicklungsprojekt so nebenbei. Via Internet
kann zudem jeder an der Entdeckungsfahrt des
Trimarans teilnehmen. Interessierte können das
Projekt verfolgen (http://www.fh-furtwangen.de). Für den Online-Part ist Professor Anton
Illik zuständig, der das Boot als Paradezugpferd
für die Gruppenkommunikation ansieht. Alle
Projektmitarbeiter sind unter einen Hut zu
bringen, egal wo sie sitzen. So könne von einem
virtuellen Team gesprochen werden, wo das Boot
die Spitze des Eisberges darstellt.
Die Vorbereitungen sind fast
abgeschlossen, das drei Millionen Mark teuere
Prestigeprojekt kann starten. Die variablen
Kosten für den Bundeswehrflug nach Breisach in
Höhe von 17400 Mark muß die FHF tragen.
Professor Katzsch meinte
rückblickend, das Projekt sei mit einer 18000
Mark Spende der Fördergesellschaft FHF gestartet
und voller Mut, Optimismus und Unternehmergeist
angepackt worden. Der Technische Dienst der FHF
hat zwei Tonnen Material verarbeitet.
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