RelationShip

Badische Zeitung 18.12.97: Seite: 1/1

Weltumsegelung stärkt innovativen Ruf der FHF

Trimaran steuert bald auf den PR-Wogen

Furtwangen (rm). Der Trimaran ist elf Meter lang und neun Meter breit, trägt den Namen "The RelationShip" und schippert im kommenden Jahr als Symbol von Innovation und High-Tech an der Fachhochschule Furtwangen über die Weltmeere. Das drei Millionen Mark teuere Unterfangen, mit keiner Mark aus öffentlichen Mitteln finanziert, vereint Studiengänge und rund 160 Studenten sowie 20 Sponsoren unter einem Hut. Das ehrgeizige Projekt soll der FHF weltweite Beachtung und Vorteile im Rennen um Studenten und Fördermittel bringen.

Der Stapellauf des Trimarans, der die Welt real und virtuell umrunden wird, erfolgt um Mittwoch, 7. Januar 1998. FHF-Rektor Walter Zahradnik sieht in dem unbemannt auf Reise gehenden Segelschiff ein Mittel zur inneren Identifikation. Es sei die Chance ein gutes Angebot an Studiengängen in den Blickpunkt zu rücken. Und noch bevor der erste Wind das Segel strafft, hat sich gar aus Brasilien ein ehemaliger Student der FHF gemeldet, der in seiner Heimatzeitung einen Bericht darüber gelesen hat. Das Interesse an dem Segeltörn steigt, vor allem in Amerika und auch in Osteuropa registrieren die Verantwortlichen des Projektes eine kontinuierliche Zunahme.

Professor Rolf M. Katzsch vermittelte gestern einen Überblick zum Stand des Projekts. Zur Zeit werden Rümpfe und Querträger montiert und nach dem Flug nach Breisach wird der Trimaran erstmals auf dem Rhein Wasser unter den Kielen haben und nach Düsseldorf auf die Boot-Messe fahren. Danach wird auf der Jadewerft in Wilhelmshaven das Schiff mit Hydraulik-, Sensorik-, Elektronik- und Navigationsinstrumenten ausgestattet. Im März 1998

___ startet der Trimaran mit einer Crew zu einem Testtörn nach Lissabon, wo das Schiff auf dem Tejo, unterhalb des deutschen Pavillons, auf der EXPO 98 zu sehen sein wird. Am 1. Juni 1998 beginnt in Lissabon, die einmalige unbemannten Weltumsegelung. Das Projekt erforscht neue Wege der automatisierten Steuerung und Fernsteuerung autonomer Systeme und integriert verschiedene Disziplinen und Partner. Den notwendigen Strom erzeugen Solarzellen und wie diese auf salzhaltiges Meerwasser reagieren, ist ein Entwicklungsprojekt so nebenbei. Via Internet kann zudem jeder an der Entdeckungsfahrt des Trimarans teilnehmen. Interessierte können das Projekt verfolgen (http://www.fh-furtwangen.de).

Für den Online-Part ist Professor Anton Illik zuständig, der das Boot als Paradezugpferd für die Gruppenkommunikation ansieht. Alle Projektmitarbeiter sind unter einen Hut zu bringen, egal wo sie sitzen. So könne von einem virtuellen Team gesprochen werden, wo das Boot die Spitze des Eisberges darstellt.

Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, das drei Millionen Mark teuere Prestigeprojekt kann starten. Die variablen Kosten für den Bundeswehrflug nach Breisach in Höhe von 17400 Mark muß die FHF tragen.

Professor Katzsch meinte rückblickend, das Projekt sei mit einer 18000 Mark Spende der Fördergesellschaft FHF gestartet und voller Mut, Optimismus und Unternehmergeist angepackt worden. Der Technische Dienst der FHF hat zwei Tonnen Material verarbeitet.

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