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Südkurier 14. März 1997 Seite: 1 / 1

Ein Meisterstück der Navigation

Projekt der Hochschule:   Mit unbemanntem Segelboot die Welt umsegeln 

 

Die Fachhochschule plant den Bau eines Segelbootes, das per Fernsteuerung rund um den Erdball segeln soll. Professor Dr. Rainer Schmid vom Fachbereich Informationssysteme hatte zu dem Projekt angeregt. Die Schule erhofft vor allem ein Zulauf von hochqualifizierten Studenten durch das spektakuläre Ereignis.

Ein Trimaran (dreirumpfiges, sehr leichtes Segelboot) segelt um den Globus - und keiner ist an Bord. Geht es nach Professor Dr. Rainer Schmid, den 30 Kollegen und unzähligen Studenten, die bereits ihre Unterstützung an dem Projekt signalisierten, so soll diese Vorstellung bald Wirklichkeit werden. Um die Begeisterungsfähigkeit aller an der Fachhochschule am Leben zu erhalten, plant Schmid mit seinen Mannen den Bau eines Trimarans. „In der Marketing-Gruppe der Fachhochschule gärt es" bereits, erklärt der Professor.

Damit er und seine Idee nicht vorschnell als weltfremde Spinnerei abgetan wird, sicherte sich Schmid per Unterschriftenliste bereits den „Segen" von mittlerweile 30 Kollegen zu.

Da die Zahl der Studienanfänger in den vergangenen Jahren recht gering war und in naher Zukunft hier auch keine Aussicht auf Änderung besteht, will die Schule mit Aktionen wie diesen zumindest die „Qualität ihrer Studenten verbessern", erklärte Schmid.

Der Trimaran ist für ihn dabei lediglich ein „Vehikel": Im Grunde gehe es um Elektronik, Informatik, Kommunikationstechnik und

___ Navigation, erklärt Schmid. Sein Ziel ist es in erster Linie, „ausreichend interessante Aspekte zu bieten", „erst dann" wolle man sich „über Geld Gedanken machen".

Einen Zeitplan jedenfalls haben sich die Beteiligten bereits vorgegeben. So soll nach dem Erstellen der Baupläne ein Modell des 10,70 Meter langen und 8,50 Meter breiten Bootes im Maßstab 1:10 gebaut werden. Parallel dazu soll außerdem ein Kalender für das Jahr 1998 entstehen., in dem sowohl der Fachbereich Informationssysteme als auch das Projekt selbst präsentiert werden. Mit Hilfe der Mappe, des Modells und des Kalenders hofft Schmid dann, Sponsoren zu gewinnen, um den Bau des eigentlichen Trimarans zu finanzieren.

In der dritten Woche des kommenden Jahres will man soweit sein: Zeitgleich findet dann nämlich die weltweit größte Bootsausstellung, die Boot Düsseldorf, statt, wo das Projekt vorgestellt werden soll. Auch an Anteilscheine zu je 100 Mark hat Schmid schon gedacht. Mit diesen sollen die Leute dann demonstrieren: „Wir machen mit bei dem publicity-trächtigen Projekt!" Im April plant die Marketing-Gruppe in der Aula eine Vorstellung des Ganzen. Schon anfangs der kommenden Woche beabsichtigt sie den Senat als das Entscheidungsgremium für die Fachhochschule zu informieren. Sollte der Förderverein die benötigten Mittel bereitstellen, kann es mit dem Bau des Modells schon bald losgehen.

PETER BRIXNER 

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Letzte Änderung: 16.12.1997 © RelationShip-WWW-Gruppe (Prof. Illik)